[Filmrezension] Take me home tonight
"Du hast so großes Potenzial! Du könntest Astronaut werden!" - "Oh. Klar. Problem gelöst - ich werde einfach Astronaut!"
Wir schreiben das Jahr 1988. MIT-Absolvent Matt Franklin arbeitet in einer Videothek und hat keine Ahnung, was er mit seinem Leben anfangen soll. Eines Tages betritt während der Arbeit zufällig Tori Fredreking den Laden. Diese war sein Highschoolschwarm, weshalb er sie mit falschen Details zu beeindrucken versucht, unter anderem erzählt er ihr, er wäre Investmentbanker bei Goldman Sachs. Daraufhin lädt Tori ihn zu einer Party der Reichen und Schönen ein, auf die er gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester Wendy und seinem besten Freund Barry geht. Und die für alle Beteiligten unvergesslich wird...
MEINE MEINUNG
Topher Grace finde ich schon seit der Serie "That 70's Show" super. Nun schlüpft er noch einmal in die Rolle des jungen Mannes an der Schwelle zum Erwachsenwerden in den 80er Jahren, was ihm wieder super gelingt. Zwar ist der Film etwas vorhersehbar, dennoch unterhält er gut und überzeugt mit guten Darstellern und originellen Witzen.
Matt Franklin erinnert wirklich sehr an Eric Forman. Sei es, weil er ebenso trottelig und gleichzeitig liebenswert ist, sei es, weil er ebenso von vielen als Loser angesehen wird - der Zuschauer kann nicht anders, als ihn sofort in sein Herz zu schließen. Seine Aktionen sind absolut blödsinnig, aber nachvollziehbar. Wer hat schließlich nicht schon einmal wenigstens eine kleine Lüge ausgesprochen, um besser dazustehen? Die Situationen sind absolut peinlich und richtig gut zum Fremdschämen, aber sie schreiten nicht über die Grenze des Ertragbaren hinaus, was mich persönlich sehr beruhigt hat.
Die gesamte Story spielt sich an nur einem einzigen Tag ab - angefangen bei der Einladung von Tori zur Party bis hin zum nächsten Morgen, nach der Party. So entwickeln sich keine Längen oder zu viel Drumherumgelabere. Diese Nacht ist der Plot des Filmes und so wird das auch umgesetzt. Interessanterweise spielt auch nicht alles nur auf einer Fete, sondern es sind zwei, die sich ein bisschen abwechseln und auf denen sich Matt jeweils in andere peinliche und witzige Momente hineinreitet.
Teresa Palmer als Tori war sehr sympathisch und gut geschauspielert, sie harmoniert einfach perfekt mit Topher Grace. Die Chemie zwischen den beiden stimmte sichtlich und war so authentisch, dass ich mich richtig freute, als sie sich näher kamen. Dan Fogler als trotteliger bester Kumpel Nathan war wirklich zu komisch anzusehen. Er ist ebenfalls ein absoluter Pechvogel, der es sogar schafft, sich zwei Fetischisten für eine Liebelei auszusuchen...Einzig Anna Faris als Zwillingsschwester Wendy kam mir viel zu kurz. Ihr Charakter wurde auch nur angerissen und nicht gut genug ausgearbeitet - so konnte sie gar nicht zeigen, wie groß ihr Können eigentlich ist. Das fand ich persönlich sehr schade.
Natürlich sind die Möglichkeiten einer Komödie immer relativ begrenzt - und auch hier wird in gewisser Weise wieder nach Schema X vorgegangen. Liebe, Streit, Wut, Einsehen, waghalsige Aktion, Versöhnung. So wirkte der Streit sehr stereotyp und vorhersehbar, denn der Zuschauer konnte im Grunde komplett mitsprechen, was gesagt wurde. Wie es dann allerdings letztendlich zum Ende kommt, ist sehr originell und witzig gemacht. Nur der Part mit Matts Vater, der so unglaublich nachsichtig ist, der hat mich etwas gestört. Dass ein Polizist darüber hinweg sieht, dass sein Sohn ein Auto klaut und fast zu Schrott fährt, erschien mir doch etwas unglaubwürdig; letztendlich ist der Aspekt aber nicht weltbewegend.
FAZIT
Eine lustige und sympathische Komödie mit tollen Schauspielern. Zwar ist sie zwischenzeitlich etwas vorhersehbar, dennoch kann sie überzeugen und gut unterhalten.
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