[Buchrezension] Sanguineus: Gefallener Engel - Ina Linger
"Und wann soll es losgehen?"
Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. "In einer Stunde. Also kannst du von mir aus gleich mitkommen. Mein Wagen steht unten."
"Der Lamborghini?" Die Freude in ihren Augen wurde noch größer.
"Glaub nicht, dass ich dich fahren lasse!", erwiderte ich mich einem Schmunzeln. Sie lächelte nur und gemeinsam verließen wir Nathans Wohnung. Auch wenn alles um uns herum noch ganz friedlich erschien - ein dumpfes Gefühl in meiner Brust sagte mir, dass die Zeit des Duckens endgültig vorbei war.
Vor einem Jahr verschwand der Vampir Nathan - der beste Freund von Jonathan, ebenfalls Blutsauger, und die große Liebe von Samantha, einer Menschenfrau. Die beiden verbindet nichts außer der Zuneigung zu Nathan, doch gerade deswegen raufen sie sich zusammen, um jeder möglichen Spur nachzugehen. Sie hoffen, ihn lebend zu finden und aus den Klauen seiner Entführer befreien zu können, doch eine gefährliche Gilde macht ihnen genau das äußerst schwer.
MEINE MEINUNG
Ina Lingers Vampirsaga "Sanguineus" umfasst bereits vier Bände sowie eine vierteilige Fortsetzungsreihe, die alle selbstverlegt wurden. Qualitativ hochwertig gedruckt und mit einem fast fehlerlosen Schreibstil merkt man dies jedoch so gut wie gar nicht. "Gefallener Engel" ist der Auftakt der Geschichte um Jonathan, Samantha und Nathan und wirft ein etwas neues Licht auf die altbekannten Vampire. Erzählt wird das Ganze teilweise aus der Ich-Perspektive von Jonathan sowie in der Gegenwart aus der personalen Sicht von Samantha und in der Vergangenheit aus der von Nathan. Mir hätte es hier ein wenig besser gefallen, wenn nicht zwischen den Erzählperspektiven gewechselt worden wäre, sondern nur zwischen den Figuren.
Diese basieren zudem dann leider größtenteils auf den üblichen Klischees. Jonathan ist der gutaussehende, arrogante Vampir mit dem weichen Kern und einigen guten Sprüchen auf Lager. Nathan ist der sanfte Frauenversteher, geplagt von Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen. Und Samantha, in der Kindheit aus der Gefangenschaft ihres grausamen Entführers befreit, ist stark und selbstbestimmt, aufgrund des Verlustes von Nathan aber auch sehr verletzlich. Keine Frage, diese Eigenschaften werden alle glaubwürdig und kontinuierlich umgesetzt, sind aber eben auch in keiner Weise neu. Die Nebenfiguren bleiben zudem eher blass und kommen allgemein nicht häufig vor.
Dafür kann die Story selbst aber punkten. "Sanguineus" ist keine Vampirromanze und konzentriert sich wenig auf die Liebesgeschichte, die ja bereits besteht. Stattdessen geht es um eine gefährliche Organisation, die den Vampiren nach dem Leben trachtet und die nun bekämpft werden soll. Mir erschließt sich zwar noch nicht wirklich, wie es eine Gruppe von Menschen über Jahrhunderte geschafft haben soll, so viele - auch hier deutlich schnellere und stärkere - Vampire aus dem Verkehr zu ziehen, möglicherweise wird in den Folgebänden aber auch noch ausführlicher auf die Methoden eingegangen. Davon abgesehen kommt es gerade durch die lauernde Gefahr und die vielen verschwundenen Personen zu viel Spannung und Action, die einem das Lesen sehr leicht machen.
Daneben gelingt es der Autorin auch immer wieder, die Hintergründe der Hauptfiguren durch verschiedene Rückblicke - sowohl auf die Beziehung zwischen Samantha und Nathan als auch auf die zwischen Jonathan und Nathan -, gut zu erklären. Durch diese Art des Kennenlernens kann man auch die besondere Zuneigung aller drei zueinander nachvollziehen, wodurch man bald mit ihnen mitfiebert. Zum Ende hin gibt es dann noch einige Überraschungen, besonders durch die glaubhaften medizinischen Erklärungen und ein paar Wendungen, und das Ende macht einem mit seinem kleinen Cliffhanger Lust auf den nächsten Band. "Neugeboren" wird da sicherlich nahtlos anschließen und erneut gleichermaßen neue Rätsel und Auflösungen liefern.
Dafür kann die Story selbst aber punkten. "Sanguineus" ist keine Vampirromanze und konzentriert sich wenig auf die Liebesgeschichte, die ja bereits besteht. Stattdessen geht es um eine gefährliche Organisation, die den Vampiren nach dem Leben trachtet und die nun bekämpft werden soll. Mir erschließt sich zwar noch nicht wirklich, wie es eine Gruppe von Menschen über Jahrhunderte geschafft haben soll, so viele - auch hier deutlich schnellere und stärkere - Vampire aus dem Verkehr zu ziehen, möglicherweise wird in den Folgebänden aber auch noch ausführlicher auf die Methoden eingegangen. Davon abgesehen kommt es gerade durch die lauernde Gefahr und die vielen verschwundenen Personen zu viel Spannung und Action, die einem das Lesen sehr leicht machen.
Daneben gelingt es der Autorin auch immer wieder, die Hintergründe der Hauptfiguren durch verschiedene Rückblicke - sowohl auf die Beziehung zwischen Samantha und Nathan als auch auf die zwischen Jonathan und Nathan -, gut zu erklären. Durch diese Art des Kennenlernens kann man auch die besondere Zuneigung aller drei zueinander nachvollziehen, wodurch man bald mit ihnen mitfiebert. Zum Ende hin gibt es dann noch einige Überraschungen, besonders durch die glaubhaften medizinischen Erklärungen und ein paar Wendungen, und das Ende macht einem mit seinem kleinen Cliffhanger Lust auf den nächsten Band. "Neugeboren" wird da sicherlich nahtlos anschließen und erneut gleichermaßen neue Rätsel und Auflösungen liefern.
FAZIT
"Sanguineus: Gefallener Engel" hebt sich ab vom in den letzten Jahren zum Trend gewordenen romantisierten Vampirroman und wirft stattdessen mit medizinischen Details ein neues Licht auf den Mythos. Ina Linger hat einen angenehmen Stil und erzählt eine spannende Geschichte, nur die Figuren wirken bisher noch deutlich zu klischeehaft. Für Fans von richtigen, nicht-vegetarischen, Vampiren könnte das Werk aber auf jeden Fall einen Blick wert sein. 3,5 Punkte.
"Sanguineus: Gefallener Engel" hebt sich ab vom in den letzten Jahren zum Trend gewordenen romantisierten Vampirroman und wirft stattdessen mit medizinischen Details ein neues Licht auf den Mythos. Ina Linger hat einen angenehmen Stil und erzählt eine spannende Geschichte, nur die Figuren wirken bisher noch deutlich zu klischeehaft. Für Fans von richtigen, nicht-vegetarischen, Vampiren könnte das Werk aber auf jeden Fall einen Blick wert sein. 3,5 Punkte.
Titel: Gefallener Engel
Originaltitel: -
Reihe: Sanguineus
Reihe: Sanguineus
Autor: Ina Linger
Übersetzer: -
Verlag: CreateSpace
Seitenzahl: 324 Seiten
ISBN-13: 978-1497498532
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