[Buchrezension] Neun Tage und ein Jahr - Taylor Jenkins Reid
"Hast du schon mal von Supernovas gehört?", fragt Susan auf dem Weg zum Ausgang.
"Was?" Fast wäre ich stehen geblieben.
"Ben hat sich als Kind sehr fürs Weltall interessiert und besaß jede Menge Bücher darüber. Wenn er nicht einschlafen konnte, habe ich ihm daraus vorgelesen. In einem Buch mochte ich ganz besonders das Kapitel über Supernovas. Sie leuchten heller als alles anderen am Himmel, dann verblassen sie ganz plötzlich. Eine Supernova ist ein kurzer, extrem starker Energieausbruch."
"Ja", sage ich.
"Mir gefällt die Vorstellung, dass es bei dir und Ben so war. Dass euer Glück zwar kurz war, aber dass ihr in der wenigen Zeit, die ihr miteinander hattet, mehr Leidenschaft erfahren habt als manche Menschen in ihrem ganzen Leben."
Neun Tage sind Ben und Elsie gerade verheiratet, da reißt ein Unfall ihn aus ihrem Leben. Völlig aufgelöst von diesem unerwarteten Schmerz trifft sie im Krankenhaus Susan, seine Mutter - die bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts von ihr wusste. Anfangs begegnen sie sich mit Abneigung und Misstrauen, doch bald wird ihnen klar, dass sie sich gegenseitig unterstützen müssen, um über ihre Trauer hinwegzukommen. So schließen sie eine ungewöhnliche Freundschaft, die ihrer beiden Leben stark verändert...
MEINE MEINUNG
"Neun Tage und ein Jahr" ist das emotional sehr mitnehmende Debüt der Amerikanerin Taylor Jenkins Reid, das abwechselnd aus der Gegenwart und Vergangenheit erzählt wird. Inspiriert wurde die Autorin zu ihrer Geschichte durch ein anonymes Posting auf Craigslist - und dieses hat sie auf sehr emotionale, aber auch sensible Weise in einen Roman verwandelt. Der Stil ist überaus angenehm zu lesen, die Dialoge sind glaubwürdig und die Gefühle so echt, dass man selbst oft stark ergriffen ist.
Elsie ist eine Protagonistin, mit der man sich zu jedem Zeitpunkt identifizieren kann, sowohl während der glücklichen Momente mit Ben als auch während ihrer Trauer. Sie ist liebevoll und freundlich, sodass man ihr ihre Ausrutscher an besonders schwierigen Tagen gern verzeigt - vor allem, weil man sie jedes Mal verstehen kann. Ben lernt man natürlich nur in den Rückblicken wirklich kennen, durch seine leidenschaftliche, offenherzige Art jedoch auch schnell lieben, weil er zwar ziemlich perfekt ist, aber auch Ecken und Kanten besitzt. Susan ist einem durch ihre Arroganz und ihr Misstrauen anfangs sehr unsympathisch, doch ihre Entwicklung hin zu einer hilfsbereiten Frau ist beeindruckend. Und auch Ana, Elsies beste Freundin, zeigt viel Einfühlsamkeit, schreckt aber nicht davor zurück, auch mal ihre Meinung zu sagen. Alle Figuren sind facettenreich und glaubhaft, sodass man sie gern durch die Geschehnisse begleitet.
Von Anfang an reißt der Roman mit - und braucht nicht lange, um den Leser das erste Mal zu Tränen zu rühren. Die Liebesgeschichte zwischen Ben und Elsie in den einen Kapitel, das Zurechtkommen mit dem Verlust in den anderen: Es ist schwierig, trockene Augen zu behalten, wenn man sich immer wieder wünscht, dass dieser wunderbare Mann doch noch leben möge. Gleichzeitig ist es aber auch eine großartige Geschichte über den Zusammenhalt zwei ungleicher Frauen und das Loslassen, ohne zu vergessen. Glücklicherweise gibt es keine zweite Romanze, es wird sich stattdessen darauf konzentriert, Heilung durch Familie und Freunde zu finden. Der Schluss gibt letztendlich Hoffnung und beendet das Ganze auf ergreifende und schöne Weise - sodass man Ben und Elsie zwar immer noch ungern, aber doch einigermaßen erleichtert verlassen kann.
FAZIT
Auf sehr einfühlsame und mitreißende Weise erzählt Taylor Jenkins Reid in "Neun Tage und ein Jahr" eine Geschichte von Liebe, Verlust, Trauer und Leben. Zu Tränen rührend, aber auch mit einer Prise Humor und ganz viel Hoffnung gelingt ihr ein wunderbarer Roman. 4,5 Punkte!
Titel: Neun Tage und ein Jahr
Originaltitel: Forever, Interrupted
Reihe: Nein
Reihe: Nein
Autor: Taylor Jenkins Reid
Übersetzer: Babette Schröder
Verlag: Diana
Seitenzahl: 368 Seiten
ISBN-13: 978-3-453-29164-5
Das Buch hört sich echt gut an! Ich lese nicht oft solche Bücher und wenn dann, muss es ein ganz Besonderes sein. Denn traurige Bücher machen mich leider auch oft traurig, auch wenn sie schön sind. Ich werde es auf jeden Fall näher im Auge behalten, danke dir für den Tipp!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Tina
Das Buch ist durchaus traurig - aber es ist auch sehr, sehr schön, vor allem durch die immer wieder eingeschobenen Kapiteln von Ben und Elsies Zusammensein. Ich kann dir das Buch nur ans Herz legen, wir mochten ja beide auch "Tanz auf Glas". Es geht natürlich nicht ganz so tief, hat mich aber von der Feinfühligkeit daran erinnert.
LöschenDas Buch ist durchaus traurig - aber es ist auch sehr, sehr schön, vor allem durch die immer wieder eingeschobenen Kapiteln von Ben und Elsies Zusammensein. Ich kann dir das Buch nur ans Herz legen, wir mochten ja beide auch "Tanz auf Glas". Es geht natürlich nicht ganz so tief, hat mich aber von der Feinfühligkeit daran erinnert.
LöschenOh das hört sich sehr schön an, nach der Art Buch, die ich gerade gerne lese :) Danke für den Tipp!
AntwortenLöschenIch könnte mir auch wirklich gut vorstellen, dass dir das Buch gefällt. Von daher hoffe ich mal, dass du dazu kommst - und falls ja wünsche ich viel Spaß beim Lesen ;)
LöschenIch könnte mir auch wirklich gut vorstellen, dass dir das Buch gefällt. Von daher hoffe ich mal, dass du dazu kommst - und falls ja wünsche ich viel Spaß beim Lesen ;)
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