Back Down to Earth


[Filmrezension] Captain America: Civil War

"Tut mir Leid, Tony. Wenn ich sehe, dass etwas falsch läuft, kann ich das nicht ignorieren. Manchmal wünschte ich, ich könnte es." - "Manchmal möchte ich dir deine perfekten Zähne rausschlagen."

STORY
Nachdem die Avengers bei ihren Kämpfen gegen das Böse New York verwüstet und Sokovia komplett zerstört haben, beginnt die Bevölkerung an ihren Taten zu zweifeln. Ein Fehler von Scarlet Witch, der in Nigeria einige Menschenleben kostet, bringt das Fass endgültig zum Überlaufen: Die Vereinten Nationen verlangen von den Superhelden, die sogenannten "Sokovia Accords" zu unterschreiben und sich fortan von der Regierung kontrollieren zu lassen. Doch Captain America glaubt nicht an die Sinnhaftigkeit und weigert sich zu unterschreiben. Als bei einem Kongress zum Thema der König von Wakanda getötet und Steves alter Freund Bucky Barnes dafür verantwortlich gemacht wird, weiß er, dass er handeln muss. Und löst damit einen Krieg zwischen den Avengers aus...

MEINE MEINUNG
Der dritte "Captain America" ist weniger ein Solo-Abenteuer als ein Ensemble-Film, das sagt ja schon der Titel "Civil War" - wenn er sich auch zentral auf Steve Rogers und seine Beweggründe konzentriert. Ähnlich wie schon im richtig guten "Winter Soldier" hat das Ganze teilweise Züge eines Politthrillers und wie schon im Vorgänger funktioniert das ziemlich gut. Kein Wunder, es haben ja schließlich wieder Anthony und Joe Russo Regie geführt. Der Film ist der Comic-Vorlage schon recht ähnlich, wird der Fülle des Originals (immerhin 6 Comics) aber natürlich nicht komplett gerecht. Wer das nicht erwartet, wird nicht enttäuscht werden.

Chris Evans ist und bleibt für mich der Captain America und ich kann mir da ehrlich gesagt auch keinen gut gelingenden Wechsel vorstellen. Er stellt diese Willenskraft und bedingungslose Loyalität zu seinen Lieben einfach richtig gut dar. Robert Downey jrs Iron Man ist immer noch der arrogante Playboy wie wir ihn kennen und lieben - insbesondere in den verletzlichen Momenten kann er aber richtig überzeugen. Und selbstverständlich sind auch fast alle anderen Avengers mit dabei, von Scarlet Witch und Black Widow über Vision und War Machine bis zu relativen Neulingen wie Ant-Man und Black Panther. Bis auf letzteren kennt man (sofern man alle Filme gesehen hat) die einzelnen Figuren schon recht gut und wird daher nicht überrascht sein, dass die Darsteller ihre Rollen noch immer sehr gut ausfüllen. Einzig enttäuscht hat mich der neue Spiderman - Tom Holland ist einfach nicht ansatzweise so cool wie Andrew Garfield, sondern im Gegenteil eine recht nervige Labertasche. Besonders enttäuschend ist hier auch, dass der Spinnenmann eine weit weniger zentrale Rolle spielt als man das gedacht hätte. Dagegen freut es, Daniel Brühl in der doch recht großen Rolle als Baron Zemo zu sehen, wenn seine Beweggründe auch wenig überraschen.

Bei der Prämisse eines Kampfes zwischen verschiedenen Superhelden drängen sich einem natürlich unwillkürlich Vergleiche zum gerade einmal einen Monat vorher gestarteten "Batman v Superman" auf - und diese fallen für den DC-Film äußerst schlecht aus. Nicht nur sind die einzelnen Figuren durch die rechtzeitige Etablierung des MCUs schon hinlängs bekannt und lassen einen so auch deutlich mehr mitfiebern, auch die Motive und Hintergründe des "Civil Wars" sind um einiges sinnvoller, ebenso wie der letztendliche Ausgang, der um Längen nicht so überstürzt und albern wirkt. Die Handlung ist durchgehend spannungsgeladen, die Kämpfe wie immer großartig choreografiert und insbesondere die Beziehung zwischen Bucky und Steve wird noch einmal vertieft. Obwohl es durchaus auch emotional und dramatisch wird, wird gleichzeitig auch die Geschichte vorangetrieben, besonders im Hinblick auf die kommenden "Avengers"-Filme. Zwar ist der Schluss nicht so radikal, wie man das erwartet hatte und Marvel scheint sich nicht ganz zu den entscheidenden Schritten zu trauen - Lust auf die nächsten Superhelden-Abenteuer macht er nichtsdestotrotz.

FAZIT
"Captain America: Civil War" ist nicht ganz so gut wie das vorherige Solo-Abenteuer von Steve Rogers, aber immer noch einer der besten Marvel-Filme. Mitreißend, actiongeladen und durchaus emotional überzeugt das Ganze auf beinahe ganzer Linie. Knappe 4,5 Punkte.



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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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