Back Down to Earth


[Filmrezension] John Wick: Chapter 2

"Wir alle haben die Geschichten über ihn gehört. Und die meisten davon sind wahrscheinlich noch heillos untertrieben."

STORY
Die russischen Gangster, die seinen Hund getötet und sein Auto geklaut haben, sind besiegt - doch in den Ruhestand zurückkehren kann John Wick noch lange nicht. Ein alter Weggefährte sucht ihn auf und fordert einen Gefallen ein. Weigert er sich, wird er sterben, also willigt John letztendlich ein. Er macht sich auf nach Italien, um den Auftrag zu erledigen, doch dabei bleibt es nicht. Bald sind so gut wie alle agierenden Auftragskiller hinter ihm her und er muss hilflos dabei zusehen, wie alles, wofür er gekämpft hatte, in sich zusammenfällt.

MEINE MEINUNG
"John Wick" war 2015 einer der Überraschungshits schlechthin, auch für mich. Das Comeback von Keanu Reeves: Brutal, fesselnd und unglaublich gut choreographiert. In "Chapter 2" darf er nun auf einen erneuten Rachefeldzug gehen, der - ungewöhnlich für einen zweiten Teil - tatsächlich das Niveau des Vorgängers halten kann, obwohl er auf alles noch eine Schippe drauf setzt. Regie führt erneut Stuntman Chad Stahelski, der sich treu bleibt: Von Wackelkameras wird abgesehen, stattdessen setzt er auf elegante Kamerafahrten, die perfekt zum Stil des Filmes passen.

Keanu Reeves altert irgendwie nicht wie normale Menschen, "John Wick" ist dafür das beste Beispiel. So gut wie alle Stunts hat er selbst durchgeführt - mit immerhin schon 52 Jahren. Er spielt den grimmigen, entschlossenen, zu allem bereiten John absolut glaubwürdig und trotz der Brutalität auch seltsam sympathisch. Die beste Nebenrolle hat erneut Ian McShane inne, dessen Winston ein undurchschaubarer Manager ist, der zwar tut, was er tun muss, dabei aber nie eine gewisse Prise Empathie vermissen lässt. Großartig sind Claudia Gerini als undurchschaubare Gianna D'Antonio und ganz überraschend auch Ruby Rose als stumme Ares, die mir bisher nie wirklich zusagen konnte. Verschenkt wurde leider Laurence Fishburne, dessen Bowery King zu wenig zu tun hat. Dieser könnte aber im sicherlich folgenden dritten Teil noch ausgebaut werden.

Während Teil 1 noch für Jugendliche freigegeben war, ist der Nachfolger ganz sicher nicht umsonst erst ab 18. Das Kunstblut wurde deutlich erhöht und während der Body Count vorher bei 72 lag, wird er sich hier irgendwo um die 100 befinden. John Wick ist nicht weniger brutal geworden, und das ist gut so, denn die Kampfszenen machen einfach richtig Spaß. Die großartig choreographierte Mischung aus Martial Arts, Judo, typischem "Gun Fu" und anderen Techniken ist toll anzusehen und überrascht immer wieder. Hinzu kommt, dass die bisher sehr mysteriös gehaltene Gemeinschaft der Auftragskiller ein wenig mehr Hintergrund bekommt, inklusive wichtiger Regeln und Personen. Insgesamt ist die Storyline ein bisschen mau, was aufgrund der konstant hoch gehaltenen Spannung aber kaum auffällt. Und nach diesem nichts Gutes verheißenden Ende ist so vieles offen, dass Teil 3 an vielen Ecken überraschen könnte.

FAZIT
Mit "John Wick: Chapter 2" wird Liebhabern des Action-Genres nach dem ersten Teil endlich mal wieder ein richtig guter, brutaler und spannender Film geliefert - und damit entwickelt sich die Reihe so langsam zu absolutem Kult. Keanu Reeves ist einfach cool in dieser Rolle, und die herrlichen Kämpfe mit der perfekten Kameraarbeit tun ihr übriges. Dieser Nachfolger kann sich sehen lassen! Knappe 4,5 Punkte.


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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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