[Buchrezension] Oceania: Die Prophezeiung - Hélène Montardre
Flavia hustete und rang nach Luft, während sie sank. Ihre Arme schlugen aufs Wasser, sie hörte das Rauschen des Ozeans über ihrem Kopf und spürte, wie der Druck in ihren Venen stieg und ihre Lunge brannte. Eine Sekunde lang hatte sie den Eindruck, all dies schon einmal erlebt zu haben, doch sie konnte sich nicht daran erinnern, wie es ausgegangen war. Dann trug das Meer sie davon.
Inhalt:
Weil der Meeresspiegel durch die Folgen des Klimawandels unaufhörlich steigt, hat die USA einen Schutzdamm um ihr Land errichtet, um es zu schützen. Die Medien werden zensiert und die Bürger im Ungewissen gelassen, damit niemand erfährt, wie schlecht es um den Rest der Welt bestellt ist - Städte werden verlassen, die Menschen wandern aus, damit das Wasser sie nicht überflutet.
Flavia lebt mit ihrem Großvater in Frankreich, doch auch dort ist die Lage schlimm. So wird sie auf einem Schiff weggeschickt, damit sie in Amerika einreisen kann und überlebt. Doch die Reise ist lang und anstrengend und die Einreise eigentlich verboten...
Weil der Meeresspiegel durch die Folgen des Klimawandels unaufhörlich steigt, hat die USA einen Schutzdamm um ihr Land errichtet, um es zu schützen. Die Medien werden zensiert und die Bürger im Ungewissen gelassen, damit niemand erfährt, wie schlecht es um den Rest der Welt bestellt ist - Städte werden verlassen, die Menschen wandern aus, damit das Wasser sie nicht überflutet.
Flavia lebt mit ihrem Großvater in Frankreich, doch auch dort ist die Lage schlimm. So wird sie auf einem Schiff weggeschickt, damit sie in Amerika einreisen kann und überlebt. Doch die Reise ist lang und anstrengend und die Einreise eigentlich verboten...
Die Buchaufmachung:
Auf dem Cover ist das obligatorische hübsche Mädchen zu sehen, das wohl Flavia darstellen soll. Davor sieht man eine tobende See, auf der ein Schiff schwankt - wohl die Samantha, mit der Flavia wegfährt. Der Titel wird von für die Story wichtigen Vögeln umrahmt. Alles ist in türkis-grün-blau gehalten, was sehr gut zum Buch passt.
Auf dem Cover ist das obligatorische hübsche Mädchen zu sehen, das wohl Flavia darstellen soll. Davor sieht man eine tobende See, auf der ein Schiff schwankt - wohl die Samantha, mit der Flavia wegfährt. Der Titel wird von für die Story wichtigen Vögeln umrahmt. Alles ist in türkis-grün-blau gehalten, was sehr gut zum Buch passt.
Meine Meinung:
Von diesem Buch hatte ich mir eigentlich recht viel versprochen, da es eine erfolgreiche und vielversprechende Dystopie ist, außerdem hatte es bisher recht gute Bewertungen. Aber ich muss sagen, im Nachhinein bin ich doch sehr enttäuscht.
Von diesem Buch hatte ich mir eigentlich recht viel versprochen, da es eine erfolgreiche und vielversprechende Dystopie ist, außerdem hatte es bisher recht gute Bewertungen. Aber ich muss sagen, im Nachhinein bin ich doch sehr enttäuscht.
Anfangs ist die Story sehr interessant - man erfährt, wie Flavias Leben mit ihrem Großvater aussieht, wie sie leben und es gibt so einige interessante Details über Vögel. Dann allerdings nimmt die Geschichte eine vollkommen andere Wendung als auf dem Klappentext angegeben und als Leser ist man erst einmal verwirrt. Erst nach etwas 100 Seiten besteigt Flavia das Schiff und ab da wird das gesamte Buch etwas seltsam.
Mir kam es oft so vor, als wüsste Hélène Montardre selbst nicht so genau, wohin sie ihre Geschichte nun führen soll. Sie beschreibt sehr verwirrend die Beziehungen von Flavia zu ihren Mitreisenden - stellt es einmal so dar, als wäre da etwas zwischen ihr und Kapitän Blunt, dann wiederum, als würde sie etwas für Tommy empfinden. Nebenbei wird auch noch ein Geheimnis daraus gemacht, warum sich Flavia nicht mit den anderen Passagieren unterhalten darf und sie schluckt die unzureichende Erklärung und versucht nicht einmal, mehr herauszufinden. Dafür, dass sie als so mutig dargestellt wird, lässt sie sich ganz schön viel gefallen.
Ebenso empfindet die Hauptperson meiner Meinung nach viel zu schnell etwas für die Menschen, die sie trifft. Die Wissenschaftler trifft sie nur einmal vor ihrer Ankunft in den USA, aber dann bemerkt sie sofort, dass sie ihr total viel bedeuten. Genauso verhält es sich mit Chris, dem Jungen, den sie trifft. Natürlich werden solche Bücher grundsätzlich mit einer Liebesgeschichte verbunden, aber hier sehen sich die beiden und "wissen sofort, dass es derjenige ist, auf den sie unbewusst schon immer gewartet haben." Das reicht so weit, dass die gesamte Handlung zu einem einzigen Kitschungetüm wird. Die Phrasen, die hier abgehandelt werden, wurden schon hundertmal aufgeschrieben und wahrscheinlich auch hundertmal besser.
Die Grundgeschichte selbst finde ich sehr interessant und vielleicht sogar realistisch - dass Amerika einen Schutzwall baut, weil es an der Macht und geschützt bleiben will, könnte eintreten. Leider wird aber von der Umweltkatastrophe viel zu wenig geredet, hauptsächlich schreibt Montardre von Flavias Ängsten um Chris, ihren Großvater oder die Vögel. Auch der Showdown handelt nicht von einer Katastrophe, die plötzlich hereinbricht, sondern von einer Demonstration. Trotzdem ist das Ende endlich einmal spannend und verleitet einen dazu, sich zu fragen, was wohl danach geschieht.
Den Schreibstil der Autorin empfand ich als sehr unausgereift und wenig überzeugend. Oftmals verwendet sie hier Worte, die absolut seltsam klingen ["Sie sah auf ihre Hand in seiner großen Pranke" - und das an einer Stelle, an der sie mit ihrer großen Liebe zusammen ist] oder verwendet extrem kurze, abgehackte Sätze. Natürlich kann das auch am Übersetzer liegen, aber da wäre ich mir nicht sicher. Außerdem ist es hier bestimmt zwanzigmal passiert, das vorn oder hinten die Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede vergessen wurde, was auf die Dauer sehr nervt.
Die Figuren sind klischeehaft und wirken unausgereift. Natürlich ist die der erste Band von 3, sodass sich das noch entwickeln kann, aber die Nebenfiguren kommen einfach zu wenig vor, sind zu schemenhaft und als Leser erfährt man nichts über ihre Beweggründe. Flavia wird immer als reif und mutig dargstellt, ist aber wahnsinnig naiv und anscheinend auch nicht sonderlich hell, denn sie versteht grundsätzlich nicht, was andere ihr sagen. Chris ist viel zu gut für die Welt und scheint ein unglaublich großes Herz zu haben und aus Noémie und Kapitän Blunt wird man nicht schlau, weil sie ihre Art und Weise dauernd ändern. Die einzigen Personen, die zwar nur kurz vorkamen, aber wenigstens ansatzweise so etwas wie authentische Personen wirkten, waren Jean und Anatole. Ansonsten war da aber nichts Großes.
Fazit:
Ein unausgereifter Umweltroman, der irgendwie nicht weiß, was er will. Die Personen sind klischeehaft und unglaubwürdig und das eigentliche Thema des Buches geht im Nebensächlichen unter. Trotz des guten Finales nur 2 Punkte.
Ein unausgereifter Umweltroman, der irgendwie nicht weiß, was er will. Die Personen sind klischeehaft und unglaubwürdig und das eigentliche Thema des Buches geht im Nebensächlichen unter. Trotz des guten Finales nur 2 Punkte.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
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