Back Down to Earth


[Filmrezension] Wie ausgewechselt

"Ist es schräg, dass ich deinen Schwanz vermisse?" - Ach, komm schon. Wär schräg, wenn du's nicht tätest!"

STORY
Dave und Mitch sind Freunde seitdem sie sechs Jahre alt waren. Dennoch haben sie sich zu zwei vollkommen verschiedenen Menschen entwickelt. Dave ist erfolgreicher Anwalt, langjährig verheiratet und pflichtbewusster Familienvater. Mitch dagegen ist Single, Möchtegern-Frauenheld, lebt in den Tag hinein und verdient sich als Schauspieler in Werbespots das nötigste.
Jedoch sind beide mit ihrer Situation unzufrieden. In einer bierseligen Nacht wünschen sich die Zwei so das jeweilige Leben des anderen. Ob ernst gemeint oder nicht, am folgenden Tag ist dieser Tausch Realtität. Zunächst geschockt, arrangieren sich Dave und Mitch schließlich mit der neuen Situation. Und schon bald beginnen sie die Vorteile zu genießen...

MEINE MEINUNG
Meine Erwartungen an diesen Film waren nicht allzu hoch gesteckt, da ich wusste, dass er sie letztendlich sowieso nicht halten kann. Die Story ist zu bekannt, das Schema zu sehr Schema X. Und auch, wenn ich weder großartig überrascht wurde noch total beeindruckt bin, fühlte ich mich immerhin ganz gut unterhalten.

Jason Bateman und Ryan Reynolds sind meiner Meinung nach zwei sehr gute Schauspieler, die sowohl fröhliche als auch ernstere Themen umzusetzen wissen. Daher ist es auch gut, dass sie die Hauptrollen spielen, denn die beiden reißen so einiges wieder raus. Beide können perfekt vom Macho-Modus in den des Gentlemans schlüpfen und hauen auch so einige Sprüche raus. Sie wirken in ihrem Minenspiel und in ihren Gesten sehr authentisch und glaubwürdig, auch wenn ihre Filmfiguren das die meiste Zeit über nicht sind.

Diese Gegensätzlichkeit der beiden Charaktere ist nämlich einfach nur klischeehaft: Mitch, der heiße Single, der spricht wie frisch aus dem Ghetto und nicht mal weiß, was ein Anzug ist. Dave, der erfolgreiche Anwalt und Familienvater, übermüdet und ahnungslos in Sachen legerer Kleidung. Also mir kann keiner erzählen, dass ein Anwalt nicht weiß, was eine Jeans ist! Das fand ich einfach nur überzogen und hat mich leider so genervt, dass ich zwischendurch überlegt habe, das Schauen abzubrechen.

Auch von Originalität fehlt hier jede Spur - Mitch hat einen Vater, der ihn einen Versager nennt und von ihm enttäuscht ist, ihn aber trotzdem zur Hochzeit weigert, wogegen sich Sohnemann wehrt. Man rate, was am Ende passiert?! Dave liebt seine Familie, aber im Alltagsstress gehen die kleinen Zuneigungsbekundungen verloren, sodass sich seine Frau ungeliebt fühlt. Man rate, was am Ende passiert?! Und so geht das leider am laufenden Meter - ich wusste meist schon zehn Minuten vor den Protagonisten, was als Nächstes geschieht, weshalb der Überraschungseffekt im Grunde nicht vorhanden war. Das Einzige, was an der Story in irgendeiner Weise neu wirkt, ist, dass der Brunnen, in den die beiden pinkeln und der die Körper switcht, kurz darauf versetzt wird. Die beiden müssen natürlich herausfinden, wohin, was zu ein paar recht witzigen Irrungen und Wirrungen führt. Das war es aber auch schon.

Es gibt allerdings zwei Aspekte, die es geschafft haben, den Streifen nicht zu einem Voll-Fiasko werden zu lassen. Da wären als erstes die Nebendarsteller, die fast ebenso gut sind die Bateman und Reynolds, allen voran Olivia Wilde als Anwaltsgehilfin Sabrina und feuchten Traum Daves. Sie spielt überzeugend und sorgt für ein paar der recht spärlich gesäten Lacher. Ebenso gut ist aber auch Leslie Mann als Daves Frau Jamie, die besonders in einer der auch im Trailer zu sehenden Szene echt witzig ist. Die anderen Nebendarsteller kamen leider zu wenig vor, um sie richtig beurteilen zu können, schlecht war aber niemand.

Der zweite Aspekt, der den Film rausgerissen hat, war das Ende. Es war interessant und im Gegensatz zum Rest sogar regelrecht originell, außerdem kamen da endlich mal wieder ein paar witzige Momente. Ein Finale gibt es allerdings nicht wirklich, was allerdings gar nicht mal unbedingt schlecht ist: So bleibt das ewige Streiten-Erkennen-Versöhnen aus, das ich so hasse. Deswegen hat mir der Schluss eigentlich recht gut gefallen und mir immerhin ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert.

FAZIT
Eine leider nicht wahnsinnig witzige und überzeugende Komödie. Stellenweise schleppt sie sich etwas, die Charaktere wirken überzogen und von Originalität ist fast keine Spur. Doch aufgrund der guten Schauspieler, der sympathischen Hauptdarsteller und des Endes gibt es noch ganz knappe und wohlwollende 3 Punkte.



  3 Kommentare:

  1. Klingt nicht unbedingt nach einem Film den man gesehen haben muss, dennoch werde ich ihn auf meine "Must-See" Liste setzen, um mir mal meine eigene Meinung zu bilden.
    Dass der Brunnen versetzt worden wird/ist, wusste ich nicht und klingt recht orginell. Eine sehr gelungene Rezension.

    Liebe Grüße, Diti

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  2. Nun kann ein Film mit Ryan Reynolds schlecht sein?? :D Ich mag den Schauspieler total gerne..find ihn sehr zum Anbeißen :D

    So und endlich habe ich es geschafft, mein Gewinn von dir im Blog zu erwähnen :) Nochmal vielen, vielen lieben Dank! :D

    http://bookparadies.blogspot.com/2011/10/das-lacheln-der-fortuna.html

    LG
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    www.ThrillerOnline.de
    Jeden Montag neuer Lesestoff

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  3. @Diti:
    Schlecht ist der Film nicht - nur eben nicht überwältigend. Vielleicht gefällt er dir ja auch besser ;)

    @Ayanea:
    Kaum zu glauben, was? :D Ich finde Reynolds auch ganz toll, ebenso Bateman, aber hier hat's eben nicht gereicht...

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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