[Buchrezension] Die Seelen der Nacht - Deborah Harkness
Als Matthew uns durch das Tor des Château führte, dämmerte es bereits. Sept-Tours war hell erleuchtet, jede einzelne Lampe war in einer stummen Begrüßung erleuchtet.
"Daheim", sagte ich und spürte, wie mir bei dem Anblick warm ums Herz wurde.
Statt auf das Gebäude sah Matthew mich an und lächelte. "Daheim."
Diana Bishop, Angehörige eines mächtigen Hexen-Clans, die aber ihre eigenen Kräfte unterdrückt, findet bei Recherchen ein altes, eindeutig verzaubertes Manuskript. Ungewollt löst sie den Bann, aus Angst vor den Folgen allerding gibt sie das Buch zurück. Von da an bevölkern nicht-menschliche Wesen im Übermaß die Bibliothek, in der sie arbeitet - so auch der überaus anziehende Vampir Matthew Clermont. Er scheint sie beschützen zu wollen, aber gleichzeitig hegt er auch Geheimnisse. Was weiß er über das Manuskript und warum sind die Wesen hinter Diana her?
Buchaufmachung:
Der schwarze Buchumschlag mit den lackierten Blumen [Seerosen?] ist wunderschön, passt meiner Meinung nach aber eigentlich gar nicht zum Inhalt - jedenfalls konnte ich keine Verbindung herstellen. Dafür ist es definitiv ein Augenschmaus im Regal, und das heißt doch schon mal was.
Darunter kommt ein grün gebundenes Buch zum Vorschein, dessen Extra ein pinkes Leseband ist, was mit dem Schwarz des Umschlags perfekt zusammenfasst.
Der schwarze Buchumschlag mit den lackierten Blumen [Seerosen?] ist wunderschön, passt meiner Meinung nach aber eigentlich gar nicht zum Inhalt - jedenfalls konnte ich keine Verbindung herstellen. Dafür ist es definitiv ein Augenschmaus im Regal, und das heißt doch schon mal was.
Darunter kommt ein grün gebundenes Buch zum Vorschein, dessen Extra ein pinkes Leseband ist, was mit dem Schwarz des Umschlags perfekt zusammenfasst.
Meine Meinung:
Von diesem Buch hört man ja nun beinahe nur Gutes - daher war ich total gespannt, was ich davon halten würde. Und was soll ich sagen? "Die Seelen der Nacht" fesselt tatsächlich schon von der 1. Seite so sehr, dass es einem gar nicht möglich ist, es wieder aus der Hand zu legen.
Von Anfang an war ich hoch erfreut darüber, dass in dieser Geschichte nicht das übliche Erkennen des eigenen magischen Hintergrunds für die Protagonistin im Vordergrund steht - sie weiß nämlich schon, dass sie eine Hexe ist und dass es Vampire und Dämonen gibt. Hier wird der Leser also gleich in eine phantastische Geschichte hineingeworfen ohne das übliche Herumgeplänkel, was mir sehr gut gefiel und dem Ganzen gleich eine ganz andere Würze gab.
Von Anfang an lässt Deborah Harkness ihre Geschehnisse sehr authentisch wirken, obgleich es eigentlich nicht so gut nachvollziehbar ist, wenn die Hauptperson mit Willenskraft Bücher aus Regalen zieht. Ihre Beschreibungen der einzelnen Wesen sind gleichzeitig detailreich und verständlich, ufern nicht aus und langweilen auch nicht. Ich für meinen Teil fand es besonders interessant, von Dämonen zu lesen, hier labile, aber sehr begabte Figuren. Aber auch die anderen Geschöpfe stellt die Autorin plausibel und fesselnd dar - zwar nicht unbedingt gänzlich neu, aber das muss ja auch nicht sein, solange es stimmt, was uns Lesern erzählt wird.
Die Protagonistin Diana war mir schon von Anfang an absolut sympathisch und ich konnte ihre Handlungen und Aussagen beinahe immer komplett nachvollziehen. Sie ist sehr stark und sehr mutig, aber auch stur und ein bisschen ängstlich - vor allem im Bezug auf ihre Magie. Sie hat früh ihre Eltern verloren, was sie deutlich geprägt hat. Trotzdem lässt sie sich nicht unterkriegen, weshalb sie so eine wunderbare Erzählerin ist, von der man gerne liest.
Matthew, ihr männliches Gegenstück, ist ebenfalls klasse charakterisiert. Eigentlich mag ich gar keine Vampire, aber hier habe ich mich in die Spezies verliebt. Natürlich sind diese wahnsinnig schnell, wahnsinnig stark und sehen auch noch alle wahnsinnig gut aus, dennoch hatten sie alle etwas eigenes. Matthew ist sehr beschützend, manchmal schon fast zu sehr, was ihn aber auch menschlich wirken lässt in seiner Angst um seine Lieben. Er ist meist recht ernst, aber durch seine liebevolle und vielleicht auch ein wenig arrogante Art schlich er sich fast sofort in mein Herz. Er hat auch dunkle Seiten - aber das macht ihn eigentlich nur noch interessanter.
Ebenso die anderen Figuren hat Harkness mit sichtlicher Hingabe zum Leben erweckt, sodass das Buch nur so von lebendigen, wunderbaren Personen strotzt. Da sind Matthews strenge, aber auch sehr familienbewusste Mutter, die vampirische und mütterliche Haushälterin Marthe, Dianas ernste und sarkastische Tante Sarah und deren sanfte Lebensgefährtin Emily - so viele tolle Charaktere, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann. Zwar erfährt man von denen, die auf der anderen Seite stehen, nicht ganz so viel, dennoch weiß die Autorin genau, wie sie es schafft, dass man genauso viel Furcht vor diesen hat wie Diana und daher in diesen Passagen absolut mitfiebert.
Auch ansonsten lässt die Spannung nicht nach. Zwar gibt es nicht viele Kämpfe, dennoch war ich komplett gefesselt und das nicht nur von der intensiven und wunderschönen Beziehung zwischen den beiden Protagonisten. Deborah Harkness gelingt es, auch alchemistische Fakten so in den Text einzubeziehen, dass es spannend bleibt und das Interesse nicht nachlässt. Ich bin kein besonders wissenschaftlicher Typ, dennoch fand ich Matthews und Dianas Forschungen sehr interessant, ebenso wie die Geheimnisse, die die beiden nach und nach lüften. Aber auch die richtig nervenaufreibenden Stellen, an denen es wirklich zur Sache geht, werden so rübergebracht, dass ich mich fühlte, als stünde ich dabei, als wäre ich mittendrin - und auch genauso mitzitterte und beinahe schon Angst um die Charaktere hatte.
Überraschenderweise weist das Buch dann am Ende keinen Showdown auf, dafür aber eine perfekte Überleitung zum nächsten Band, den ich schon jetzt kaum erwarten kann. Doch auch wenn die letzten Seiten beinahe hauptsächlich aus Gesprächen bestehen, kommt keine Langeweile auf, da es um eine wichtige Sache geht, die in Teil 2 fortgeführt wird - was es nur umso spannender macht. Denn das Ende lässt so viel Gedankenspielraum, dass es unweigerlich noch spannender werden wird...
Fazit:
Mit "Die Seelen der Nacht" hat Deborah Harkness ein Buch geschrieben, das mich sofort gefesselt, bewegt und gerührt hat, sodass ich den nächsten Band kaum erwarten kann. Die Figuren sind klasse ausgearbeitet, ebenso der Plot, sodass ich nichts zu meckern habe. 5 Punkte und ich hoffe, dass es ganz, ganz schnell weitergeht!
Das Buch auf der Verlagswebsite: Hier klicken
Mein Dank dem Verlag für das Rezensionsexemplar!
http://randomhouse.de/blanvalet |
Hi,
AntwortenLöschenbin ganz Deiner Meinung, einfach nur ein wunderschönes Buch!!!
LG Isabel
Wirklich ganz toll geschrieben. Nur interessiert es mich irgendwie vom Thema her nicht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Diti
Gell, das Buch war toll. Ich musste mich zwar etwas einlesen, aber danach hab ich jede Seite genossen. Wirklich intelligente Vampirfantasy!!
AntwortenLöschenLG,
Damaris
Vielen lieben Dank für die tolle Rezension! Es freut uns, dass Du soviel Spaß beim Lesen hattest!
AntwortenLöschenLiebe Grüße vom Blanvalet Presse-Team