Back Down to Earth


[Dark Destiny-Blogtour] Ein Outtake


Schon ist der letzte Tag der Blogtour zu Jennifer Benkaus "Dark Destiny" angebrochen, was ziemlich traurig ist. Um euch aber noch einmal richtig etwas zu bieten, folgt nun ein Outtake - ein erster Entwurf des Intros, der es dann doch nicht schaffte und stattdessen zum jetzigen wurde. Also ich hätte mich ja nicht entscheiden können...
Euch wünsche ich auf jeden Fall viel Spaß damit! ;)

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Kein Tag ist wie der andere.
Es gibt beschissene Tage, es gibt richtig beschissene Tage und es gibt Tage, für die jeder Fäkalausdruck noch zu schmeichelhaft wäre. Tage, die überhaupt nicht mehr zu retten sind. Aber – und das ist das Positive – sie unterscheiden sich. Immer.
Allein das war es, was mich erkennen ließ, dass ich träumte, wenn sich jede Nacht dieselben Bilder unter meine Lider stahlen.
 
Die Welt ist nicht existent. Nicht länger – oder nie gewesen? Ich bin unter … nein, ich bin in Dark Canopy, tief in seinem vergifteten Herzen. Es gibt keine Umgebung, nur grenzenloses Nichts. Leere, wohin ich auch sehe. Unter meinen bloßen Füßen ist es schwammig grau, als liefe ich auf farblosen Wolken ohne Anfang und Ende, und ich bemerke gerade, das Grün von Gras zu vermissen, als es beginnt: Ich verliere das, was mich zusammen hält und bekomme schreckliche Angst. Ohne zu wissen, wovor ich flüchte, renne los und höre schon weit ausholende Schritte hinter mir. Ich versuche zu schreien, aber ich laufe so schnell, dass mir kein Atem übrig bleibt. Was immer mich jagt, es ist schneller als ich. Viel schneller. Bald holt es mich ein, läuft nun neben mir und meine Angst weht davon, wie ein Tuch, das sich von meinem Hals gelöst hat. Zurück bleibt reine Freude.
Es ist Neél, der mit mir rennt.
Wir lachen uns an und laufen noch schneller, so schnell wie wilde Pferde. Es fühlt sich an, als wäre Gras unter meinen nackten Füßen – ich brauche nicht nach unten schauen, um mich zu vergewissern. Da muss Gras sein. Ich frage mich, warum wir nicht anhalten, aber rasch werfe ich den Gedanken wieder fort. Wir können nicht mehr anhalten, selbst wenn wir wollen – wir sind einfach zu schnell geworden. Es ist wie ein Rausch, als hätten wir Veitsbeeren gegessen, und ich begreife, dass ich süchtig danach geworden bin.
Es macht mir überhaupt nichts aus. Es ist zu spät, um zu stoppen.
Der Wind zerzaust mein Haar und bringt meine Augen zum Tränen. Langsam vergrößert sich der Abstand zu Neél. Ich kann sein Gesicht nicht mehr richtig sehen, nur noch seine Wange und sein Ohr. Dann nur noch sein Ohr. Und plötzlich sehe ich nur noch seinen Hinterkopf, seinen Nacken, seinen Rücken. Seine Muskeln arbeiten unter dem dünnen Stoff grauer Kleidung. Ich strecke die Hand nach ihm aus, kann ihn aber nicht mehr erreichen, nicht einmal mehr mit den Fingerspitzen.
Der Wind treibt immer mehr Tränen aus meinen Augen, sie rinnen über mein Gesicht und scheinen auf meinen Wangen festzufrieren.
Ich will seinen Namen rufen. Mir fehlt der Atem.
Er läuft davon und während er immer schneller rennt, werden meine Beine schwerer und schwerer. Der Boden weicht auf, ich sinke ein und kann mich bald nur noch mühsam vorwärts kämpfen. Da ist kein Gras. Es ist zäher, grauer Schlamm. Wie hatte ich mich so sehr irren können?
Neéls klein gewordene Silhouette verschwimmt mit dem Horizont. Und dann höre ich ihn schreien. Die Angst in seiner Stimme macht mich starr und kalt. Er schreit meinen Namen, meinen verdammten Namen.
Ich wende das Gesicht ab und schließe die Augen. Dann wache ich auf.
 
Ich konnte ihm nicht helfen. Nicht gestern, nicht heute, nicht morgen.
Nie.

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Das hier war schon einmal ein erster Vorgeschmack auf das Gänsehaut-Feeling, das wohl jeden einzelnen Leser in "Dark Destiny" [und selbstverständlich auch "Dark Canopy"] erwartet. Daher an dieser Stelle noch einmal: Macht mit beim Gewinnspiel und habt die Chance auf eines von 2 Exemplaren des Buches! Sucht dazu einfach nur die 5 versteckten Buchstaben in den 5 verschiedenen Beiträgen der ersten Tage heraus [hier, hier, hier, hier und da] und schickt diese an storytimeblog[at]gmx[punkt]de. Macht ihr das bis zum 14. April seid ihr im Lostopf.
 
Also dann - viel Glück! ;)

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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