[Laberparade] Stadt der Finsternis: Die Nacht der Magie - Ilona Andrews
In meinem Vorgarten, an einer Stelle, die ich sowohl von der Küche als auch von der Veranda aus sehen konnte, steckte ein Stab im Boden. Und auf diesem Stab steckte der Kopf eines Menschen.
Langes Haar hing in blutigen Strähnen herab. Blasse Augen traten aus den Höhlen. Der Mund klaffte, grüne Fliegen brüteten in den aufgeplatzten Lippen.
Das alles war in meiner sonnendurchfluteten Welt so fehl am Platz, dass es mir für einen Moment nicht real erschien. Es konnte nicht real sein.
Doch dann drang unverkennbar der Verwesungsgestank in meine Küche.
Kate Daniels verdient ihr Geld damit, übersinnliche Phänomene zu bekämpfen. Bewaffnet mit ihrem Schwert „Slayer“ und ihren magischen Fähigkeiten macht sie auf den Straßen Atlantas Jagd auf Vampire und andere finstere Kreaturen. Ihr Leben nimmt jedoch eine unerwartete Wendung, als ihr Mentor Greg ermordet wird. Bei der Suche nach dem Täter stößt Kate auf Ungereimtheiten: Neben Gregs Leiche wird ein geköpfter Vampir gefunden, und alles deutet darauf hin, dass bei der Tat nekromantische Magie im Spiel war. Hat womöglich der geheimnisvolle Curran, der Anführer der Gestaltwandler, etwas mit dem Ganzen zu tun?
MEINE MEINUNG
SCHREIBSTIL
Ilona Andrews besteht aus dem Autorenpaar Ilona und Andrew Gordon, die die "Stadt der Finsternis"-Reihe um Kate Daniels gemeinsam verfassen. Auf die männliche Beteiligung am Buch ist es vielleicht auch zurückzuführen, dass der Schreibstil besonders zu Anfang ungewohnt distanziert wird, besonders, was die Gefühle der Protagonistin anbelangt. Die Beschreibungen sind detailreich und manchmal etwas zu ausufernd, aber definitiv sprachlich gut dargebracht - für eher zarte Gemüter sind sie allerdings nichts. Hier werden Menschen entzwei gerissen, dampfende Gedärme entnommen und Wesen enthauptet. Wer also keinen Sinn für Blut und Gewalt hat, sollte von diesem Buch dringend die Finger lassen, dafür sind die Darstellungen zu präzise.
Ilona Andrews besteht aus dem Autorenpaar Ilona und Andrew Gordon, die die "Stadt der Finsternis"-Reihe um Kate Daniels gemeinsam verfassen. Auf die männliche Beteiligung am Buch ist es vielleicht auch zurückzuführen, dass der Schreibstil besonders zu Anfang ungewohnt distanziert wird, besonders, was die Gefühle der Protagonistin anbelangt. Die Beschreibungen sind detailreich und manchmal etwas zu ausufernd, aber definitiv sprachlich gut dargebracht - für eher zarte Gemüter sind sie allerdings nichts. Hier werden Menschen entzwei gerissen, dampfende Gedärme entnommen und Wesen enthauptet. Wer also keinen Sinn für Blut und Gewalt hat, sollte von diesem Buch dringend die Finger lassen, dafür sind die Darstellungen zu präzise.
CHARAKTERE
Kate ist eine echte Kick Ass-Heldin und ist mit ihrer mutigen, gewitzten und etwas vorlauten Art eine coole Protagonistin. Komplett warm wurde ich mit ihr dennoch nicht - ich hatte nämlich das Gefühl, dass sie selbst manchmal nicht mit ihrer Art in Einklang ist, was mich ziemlich störte. Das mag aber auch daran liegen, dass sie ein Geheimnis hat, das dem Leser nicht offenbart wird, wodurch eine wirkliche Bindung noch nicht entstehen kann. Der Herr der Bestien, Curran, ist ein sehr interessanter und wie von solchen Büchern gewohnt gefährlicher Mann mit einigen sexy Wesenszügen, insgesamt blieb er mir aber noch zu blass. Sonstige Figuren werden eingeführt und durchaus recht interessant charakterisiert - die Autoren machen es sich aber selbst schwer, in dem sie Personen für einen kurzen Blick auf sie auftauchen lassen, um sie dann hunderte von Seiten später wieder einzuführen, wenn man sie schon längst vergessen hat.
STORY
Die Geschichte selbst ist eigentlich nicht uninteressant. Zwei Schwänge beherrschen das Leben in der Welt, in der die Protagonistin lebt: Der der Magie und der der Technik. Was genau es jedoch mit beiden auf sich hat, wird eher geringfügig erklärt. Der Grundbaustein der Handlung - ein Mord und die Aufklärung dessen - ist nicht neu, und schon gar nicht der damit in Verbindung stehende Schönling, der von nun an auf die ein oder andere Weise der Hauptfigur zur Seite steht. Die einzelnen Aspekte der Story, wie die gruseligen Vampire, ganz anders als gewohnt, oder die wirklich gut ausgearbeiteten und spannenden Kämpfe, machen diese Kritikpunkte jedoch zu einem Großteil wieder wett. Viel Romantik erwartet einen im 1. Band der Reihe aber noch nicht, stattdessen ist man leider eher das ein oder andere Mal verwirrt, weil sich Zusammenhänge für den außenstehenden Leser einfach nicht ergeben wollen.
Die Geschichte selbst ist eigentlich nicht uninteressant. Zwei Schwänge beherrschen das Leben in der Welt, in der die Protagonistin lebt: Der der Magie und der der Technik. Was genau es jedoch mit beiden auf sich hat, wird eher geringfügig erklärt. Der Grundbaustein der Handlung - ein Mord und die Aufklärung dessen - ist nicht neu, und schon gar nicht der damit in Verbindung stehende Schönling, der von nun an auf die ein oder andere Weise der Hauptfigur zur Seite steht. Die einzelnen Aspekte der Story, wie die gruseligen Vampire, ganz anders als gewohnt, oder die wirklich gut ausgearbeiteten und spannenden Kämpfe, machen diese Kritikpunkte jedoch zu einem Großteil wieder wett. Viel Romantik erwartet einen im 1. Band der Reihe aber noch nicht, stattdessen ist man leider eher das ein oder andere Mal verwirrt, weil sich Zusammenhänge für den außenstehenden Leser einfach nicht ergeben wollen.
SPASSFAKTOR
Durch die eben schon erwähnte immer wieder einsetzende Verwirrung - zum Beispiel haben die Charaktere plötzlich einen Verdächtigen, der vorher nie erwähnt wurde - lässt die Freude am Lesen des Öfteren nach. Ich kam mir zwischenzeitlich schon richtig dumm vor, weil ich die Einzige zu sein schien, die nicht hinterher kam. Der Sarkasmus und die verbalen Schlagabtausche zwischen Kate und anderen Figuren sind dagegen jedoch klasse zu verfolgen und oftmals äußerst witzig. Sie lockern die eher ernste und brutale Stimmung auf und lassen einen durchaus schmunzeln. Wenn dieses Detail die weniger gelungenen Punkte doch überwiegen würde...
FAZIT
Der Auftakt der "Stadt der Finsternis"-Reihe von Ilona Andrews ist nicht schlecht, das will ich mit meiner Besprechung nicht sagen. Gut ist er in meinen Augen jedoch auch nicht, dafür gibt es zu viele Unstimmigkeiten, und das Ganze riss mich insgesamt zu wenig mit. Da allerdings noch viele Fragen offen bleiben und eine Steigerung durchaus möglich ist, bin ich dennoch gespannt auf den Fortgang der Geschichte. Für Band 1 gibt es von mir 3 Punkte.
Titel: Die Nacht der Magie
Originaltitel: Magic Bites
Reihe: Kate Daniels
Reihe: Kate Daniels
Autor: Ilona Andrews
Übersetzer: Jochen Schwarzer
Verlag: Egmont LYX
Seitenzahl: 304 Seiten
ISBN-13: 978-3802582141
Hi, Sonne.
AntwortenLöschenVor sich hin dampfendes Gedärm wird als Gore-Klischee recht gern verwandt. Die anatomischen Details der Rubrik "Hack/Stich/Schlitz" scheinen aber nicht über die Defizite im Andlungsaufbau hinweg täuschen zu können. Zettelkasten-Dramaturgie aus dem Schreib-Workshop?! :-)
Unter Umständen ist es auch nur der Versuch die Leser außen vor zu laßen. Die Plausibilität der Story gibt es demnach erst durch ein freigeschaltetes up-date. Die special edition wartet dann mit einem Audiokommentar zum gerade Gelesenen auf.
;-)
bonté
Soll ich jetzt nochmal alles ausführlich herschreiben, wie ich es dir schon gesagt habe? ;)
AntwortenLöschenNein, ich glaube nicht.
Fakt ist: Es wird eine gute Entscheidung sein, die Reihe weiterzulesen. Kannst du mir glauben!
Du kannst dich auf die vielen Erklärungen freuen.
Liebste Grüße <3
Öhm, also alleine der Teil mit dem Schreibstil, in dem es um das viele Blut, die Gedärme und Enthauptungen ging... da fing die innere Leseratte in mir schon an zu streiken. Irgendwie nicht so mein Ding - auch bei Filmen mache ich vor solch Horrorszenen, wenn möglich, einen riesengroßen Bogen. Naja, im Ganzen scheint es ja jetzt auch kein Muss zu sein und so werde ich auf diese magische Nacht wohl verzichten. Hat aber wieder Laune gemacht, deine Laberparade zu lesen. :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Reni
@RoM:
AntwortenLöschenJaja, die dampfenden Gedärme. Oft von gelesen, noch nie von gehört. Möglicherweise möglich, ich find's trotzdem seltsam. Verdeutlicht hier aber sehr gut die Brutalität, mit der die in der Tat eher einfache, wenn auch sehr verwirrende!! Geschichte aufgewertet wird...
Und das wäre wohl echt mal eine Erfindung, so mit Kommentar! Aber bitte nicht zu teuer...
@Lisa:
Du weißt ja, ich vertraue dir in den meisten Sachen, und daher, sollte ich jemals wieder Geld haben, wird hier auch weitergelesen. Wenn das aber auch nach Band 2 nix war, ist Endstation, klar? ;) Bin gespannt!
@Reni:
Also wenn du blutige & brutale Szenen sowohl in Filmen als auch in Büchern nicht leiden kannst, solltest du von dieser Reihe in der Tat Abstand nehmen [genauso wie von Quentin Tarantino übrigens ;)]. Hier geht es schon sehr hart zu! Ich bin gespannt, ob die beiden Autoren sich dann tatsächlich noch steigern in den Folgebänden...
Ich freue mich jedenfalls wie immer, dass dir die Laberparade gefiel!