[Buchrezension] Himmelsfern - Jennifer Benkau
"Ich verstehe überhaupt nicht, was du von mir willst. Ich verschweige dir nichts, denn es gibt nichts zu verschweigen!" Es kostete mich all meine Beherrschung, ihn nicht anzuschreien. "Was ist denn nur passiert? Warum plötzlich all dieses Misstrauen?"
"Zu viele Zufälle", antwortete er und vermied dabei, mich anzusehen. "Ich weiß bald nicht mehr, was ich denken soll. Es tut mir leid. Was immer auch passiert, es tut mir leid. Ich wollte das alles nicht."
Mein Herz raste. Ich fürchtete mich. Nicht vor ihm, aber vor dem, was er andeutete. Er war in etwas verwickelt, das er mir nicht anvertrauen wollte.
Eines Abends begegnet die junge Noa einem faszinierenden jungen Mann an einem Brunnen - und trifft ihn Tage später unter widrigen Umständen wieder. Er scheint ein dunkles Geheimnis zu haben, und ohne zu wissen, warum, verspürt Noa den unbändigen Drang, dieses zu lüften. Die beiden kommen sich langsam näher, doch weil seine Welt von Misstrauen und Mysterien geprägt ist, lässt er sie nicht wirklich an sich heran. Außerdem hat er nur noch 14 Tage in ihrer Welt zu leben - und Noa weiß, dass sie kämpfen muss...
MEINE MEINUNG
Jennifer Benkau ist spätestens seit ihrer "Dark Canopy"/"Dark Destiny"-Dilogie sehr populär - zu recht. Dass sie aber auch ganz anders kann, weit weniger düster, dafür melancholischer und trotzdem ebenso mitreißend, beweist sie nun mit "Himmelsfern". Ihr Schreibstil passt sich der 17-jährigen Hauptfigur an und ist damit locker, leicht und frisch, besitzt dabei aber auch eine eigentümliche und faszinierende Traurigkeit, die vollkommen zur Geschichte passt. Detailreiche und wunderschöne Beschreibungen runden das Ganze ab, weshalb man immer ein klares Bild vom Leben der Personen vor Augen hat.
Noa ist eine Protagonistin, mit der sich der Leser sehr gut identifizieren kann, denn sie ist zwar mutig und sehr stark, aber ebenfalls verletzlich und manchmal einfach auch nur ein Mädchen, das sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Dabei ist sie nicht auf den Mund gefallen, was sie mir sehr sympathisch machte. Aufgrund ihrer Ecken und Kanten ist sie ein sehr lebendiger Charakter, dem ich auch gern im echten Leben begegnen würde. Ebenso verhält es sich mit Marlon - anfangs ist er noch sehr unsicher, sehr misstrauisch, sehr zornig über sein Schicksal. Noa jedoch lehrt ihn, was es heißt, Gefühle zuzulassen und sich zu öffnen. Seine Entwicklung ist toll zu beobachten und so schließt man ihn mit jeder Seite mehr ins Herz.
Aber auch die meisten Nebenfiguren wissen absolut zu überzeugen - insbesondere Marlons Bruder Corbin ist auf seine eigene Weise sehr faszinierend. Zwar stößt er Noa immer wieder zurück und verhält sich ihr gegenüber oftmals unausstehlich, es wird jedoch schnell klar, dass er dies nur aus Liebe zu Marlon tut, was ihn umso sympathischer macht. Ebenso gefiel mir Noas Vater, der immer für sie da ist, wenn sie ihn braucht, wenn nötig jedoch auch mal hart durchgreift. Charaktere wie Noas beste Freunde oder ein geheimnisvoller, blonder Fremde, der später noch eine größere Rolle spielt, bleiben leider ziemlich blass. Das ist bei den ersteren nicht so schlimm, bei letzterem hätte ich mir jedoch eine klarere und weniger schnelle Entwicklung zum Ende hin gewünscht.
Außerdem benötigte ich zu Anfang doch eine relativ lange Einlesezeit. Der Schreibstil mag noch so schön sein, erst einmal ist er ungewohnt und an der ein oder anderen Stelle auch ein kleines bisschen gewollt. Nach der Annäherung legt sich das, dennoch fiel es mir die ersteb 150 Seiten schwer, mich in die Geschichte einzufinden. Sie ist besonders, keine Frage, authentisch dargestellt und vor allem an vielen Stellen überraschend - vor allem, da Jennifer Benkau einen mehr als einmal auf die falsche Fährte führt -,dennoch wurde ich mit Marlon und Noa nicht wirklich schnell warm, und die Liebesgeschichte ging zuerst irgendwie so gar nicht nahe.
Das änderte sich jedoch schlagartig, als die Geheimnisse um Marlon langsam gelüftet wurden - und plötzlich war ich mittendrin. Denn von diesem Zeitpunkt an bauen die beiden eine innige und intensive Beziehung auf, die auch mich berühren und mitleiden lassen konnte. Bis zum Ende wird der gesamte Roman dann so emotional und mitreißend, dass man ihn kaum noch aus der Hand legen kann - und es vor allem auch nicht will. Schließlich gibt es ein Limit für die Liebe der beiden Protagonisten, und die Frage nach dem danach beschäftigt nicht nur sie. Das Finale, der Schluss wie auch die letztendliche Lösung des Gesamten sind der Autorin dann ebenfalls so gut gelungen, dass man das Werk mit einem Lächeln im Gesicht zuklappt - und sicherlich noch lange drüber nachdenkt.
Noa ist eine Protagonistin, mit der sich der Leser sehr gut identifizieren kann, denn sie ist zwar mutig und sehr stark, aber ebenfalls verletzlich und manchmal einfach auch nur ein Mädchen, das sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Dabei ist sie nicht auf den Mund gefallen, was sie mir sehr sympathisch machte. Aufgrund ihrer Ecken und Kanten ist sie ein sehr lebendiger Charakter, dem ich auch gern im echten Leben begegnen würde. Ebenso verhält es sich mit Marlon - anfangs ist er noch sehr unsicher, sehr misstrauisch, sehr zornig über sein Schicksal. Noa jedoch lehrt ihn, was es heißt, Gefühle zuzulassen und sich zu öffnen. Seine Entwicklung ist toll zu beobachten und so schließt man ihn mit jeder Seite mehr ins Herz.
Aber auch die meisten Nebenfiguren wissen absolut zu überzeugen - insbesondere Marlons Bruder Corbin ist auf seine eigene Weise sehr faszinierend. Zwar stößt er Noa immer wieder zurück und verhält sich ihr gegenüber oftmals unausstehlich, es wird jedoch schnell klar, dass er dies nur aus Liebe zu Marlon tut, was ihn umso sympathischer macht. Ebenso gefiel mir Noas Vater, der immer für sie da ist, wenn sie ihn braucht, wenn nötig jedoch auch mal hart durchgreift. Charaktere wie Noas beste Freunde oder ein geheimnisvoller, blonder Fremde, der später noch eine größere Rolle spielt, bleiben leider ziemlich blass. Das ist bei den ersteren nicht so schlimm, bei letzterem hätte ich mir jedoch eine klarere und weniger schnelle Entwicklung zum Ende hin gewünscht.
Außerdem benötigte ich zu Anfang doch eine relativ lange Einlesezeit. Der Schreibstil mag noch so schön sein, erst einmal ist er ungewohnt und an der ein oder anderen Stelle auch ein kleines bisschen gewollt. Nach der Annäherung legt sich das, dennoch fiel es mir die ersteb 150 Seiten schwer, mich in die Geschichte einzufinden. Sie ist besonders, keine Frage, authentisch dargestellt und vor allem an vielen Stellen überraschend - vor allem, da Jennifer Benkau einen mehr als einmal auf die falsche Fährte führt -,dennoch wurde ich mit Marlon und Noa nicht wirklich schnell warm, und die Liebesgeschichte ging zuerst irgendwie so gar nicht nahe.
Das änderte sich jedoch schlagartig, als die Geheimnisse um Marlon langsam gelüftet wurden - und plötzlich war ich mittendrin. Denn von diesem Zeitpunkt an bauen die beiden eine innige und intensive Beziehung auf, die auch mich berühren und mitleiden lassen konnte. Bis zum Ende wird der gesamte Roman dann so emotional und mitreißend, dass man ihn kaum noch aus der Hand legen kann - und es vor allem auch nicht will. Schließlich gibt es ein Limit für die Liebe der beiden Protagonisten, und die Frage nach dem danach beschäftigt nicht nur sie. Das Finale, der Schluss wie auch die letztendliche Lösung des Gesamten sind der Autorin dann ebenfalls so gut gelungen, dass man das Werk mit einem Lächeln im Gesicht zuklappt - und sicherlich noch lange drüber nachdenkt.
FAZIT
Jennifer Benkaus Fantasy-Roman "Himmelsfern" ist ganz anders als erwartet und hält so einige Überraschungen bereit. Ich persönlich brauchte ein bisschen Einlesezeit, danach jedoch war ich von den spannenden Geheimnissen, den wunderbaren Figuren und der schönen Liebesgeschichte gefesselt. Für Fans von originellen Geschichten definitiv ein Muss! 4 Punkte.
Originaltitel: -
Reihe: Nein
Autor: Jennifer Benkau
Übersetzer: -
Verlag: Script5
Seitenzahl: 495 Seiten
ISBN-13: 978-3839001431
Das klingt total klasse! Ich wollte ja schon lange mal was von Jennifer Benkau lesen, dann fange ich jetzt einfach mal mit dem neusten an ;) Hoffe, dass es mir so gefällt wie dir!
AntwortenLöschenHört sich super an :)
AntwortenLöschenSteht auf jeden Fall auf meiner Wunschliste!
Liebe Grüße
@Juna:
AntwortenLöschenAlso, ich kann die Bücher von Jennifer Benkau nur empfehlen - sie schreibt sehr originell und wirklich schön! Dass du hier mit anfangen willst, halte ich für eine gute Entscheidung - die Dystopien-Reihe ist nämlich noch ein bisschen besser ;)
@Alena:
Freut mich, dass ich dich überzeugen konnte! Ich hoffe, du hast beim Lesen dann genauso viel Spaß wie ich!