[Buchrezension] Dark Elements: Steinerne Schwingen - Jennifer L. Armentrout
Plötzlich war das Taxi auf gleicher Höhe mit uns. Wie ein Profi hielt Morris den Blick nach vorn gerichtet, während ich mich darauf gefasst machte, einen gellenden Entsetzensschrei auszustoßen. Meine Muskeln verkrampften sich, so als wüsste mein Körper bereits, was ihn erwartete.
Morris machte einen Schlenker, sodass wir die Straße halb verließen und mit zwei Rädern über lockere Erde rasten. Aber bei Gott, das Manöver kam etwas zu spät. Ich kniff die Augen zu, das Entsetzen überkam mich und hatte mich fest im Griff.
Und dann rammte uns das Taxi.
Vor Jahren haben sich die Gargoyles, Gruppen von Wächtern, die die Erde beschützen, den Menschen offenbart und leben seitdem unter ihnen. Die junge Layla ist eine von ihnen - allerdings nur zu Hälfte, denn sie ist auch die Tochter eines Dämons, eines jener Wesen, die gejagt werden. Sie hasst diese andere Seite von sich und versucht daher, den Wächtern so gut es geht zu helfen. Doch eines Tages begegnet sie Roth: Gut aussehend, charmant, geheimnisvoll...und ein Dämon. Obwohl Layla sich dafür verabscheut, kann sie sich nicht gegen die Anziehungskraft zwischen ihnen wehren. Und bald beginnt sie daran zu zweifeln, ob wirklich alle Dämonen böse sind.
MEINE MEINUNG
Jennifer L. Armentrout ist eine überaus beliebte Autorin von junger Urban-Fantasy, die sich aber - zumindest in "Steinerne Schwingen" - sehr stark am bekannten Schema orientiert. Da ist also ein Mädchen, das herausfindet, dass es etwas ganz Besonderes ist; das sich hässlich fühlt; das zwischen zwei Männern steht; das die Welt retten muss. Kommt einem bekannt vor? Ist auch so. Der Schreibstil ist jugendlich und flott zu lesen, die Gedanken und Gefühle der Protagonistin erfährt man durch die Ich-Perspektive ganz genau. Die Dialoge wirken aber oft holprig und aufgesetzt, und sind von den Themen her fast immer äußerst nichtig.
Layla ist das unschuldige, reine und von fast allen geliebte Mädchen, das zwischen zwei Seiten steht und die Einzige ist, die die Welt vor dem Verderben retten kann. Dafür, dass ihr eine so wichtige Aufgabe zufällt, denkt sie aber ziemlich viel über ihr Liebesleben nach und muss vor allem extrem oft aus brenzligen Situationen gerettet werden. Sie ist am Schluss nicht mehr ganz so naiv und teilt auch mal ein paar Tritte aus, lässt sich aber immer noch sehr schnell einlullen. Ihr Love-Interest No. 1, Zayne, ist ein Langweiler, wie er im Buche steht und zeigt wenig von sich außer Eifersucht und dem Drang zu petzen. Da ist Dämon Roth, No. 2, sehr viel interessanter. Zwar sind seine Aussagen oft zu schlüpfrig, um wirklich glaubwürdig zu sein - "Bad Boy" wird hier fast nur durch sexuelle Anspielungen charakterisiert -, seine Coolness und auch seine dunkle Seite machen das aber wieder wett. Die übrigen Figuren sind größtenteils nur dazu da, um die drei Hauptfiguren besser dastehen zu lassen. Allen voran Laylas beste Freundin Stacey, die nur an Sex denkt und diesen selbstverständlich schon oft hatte, und die damit die Protagonistin im Vergleich noch viel reiner und besser macht.
Eigentlich sind Gargoyles als phantastische Wesen durchaus mal etwas anderes, weshalb aus dieser Idee eine richtig spannende Lektüre hätte werden können - wenn sich Frau Armentrout nicht dafür entschieden hätte, mehr als die Hälfte der Seiten dem Gefühlschaos zu widmen. Zayne hier, Roth da, einer der beiden eilt immer zur Rettung und erhält dafür bei Layla den "Will ich"-Status. Das natürlich abwechselnd, damit es interessant bleibt, auch wenn ziemlich schnell klar ist, wer von ihnen es werden wird. Trotzdem bleibt das Geplänkel fast die gesamte Zeit über erhalten und nur selten kann sich Layla mal auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren statt auf einen ihrer wunderbaren Kerle. Das lässt nicht nur das ganze Drumherum lächerlich wirken - schließlich hätte es einfach gleich bei einem Liebesroman bleiben können -, sondern ermüdet auch schnell. Hinzu kommt noch, dass wir die angepriesenen Gargoyles sowieso nur maximal zweimal in Aktion erleben, ansonsten sind sie in menschlicher Gestalt oder schlafend anzutreffen.
Zum Glück gibt es auch ein paar Action-Szenen, die einen aus der zwischenzeitlichen Lethargie reißen, und nachdem Layla 300 von 400 Seiten nur gerettet wurde, gelingt ihr zum Ende hin auch einmal selbst etwas - eine sehr willkommene Abwechslung. Das ändert aber nichts daran, dass hier teilweise wahllos bekannte Fantasy-Elemente durcheinander geworfen werden (Zombies! Zombies!) und eine Entwicklung außer bei Roth nicht wirklich stattfindet. Nach dem Cliffhanger-Schluss, der zugegeben tatsächlich Interesse bewirkt, zu urteilen, wird es auch in Band 2 nicht viel anders weitergeht. Ob ich es mit dem probiere, steht ehrlich gesagt auch noch in den Sternen.
Layla ist das unschuldige, reine und von fast allen geliebte Mädchen, das zwischen zwei Seiten steht und die Einzige ist, die die Welt vor dem Verderben retten kann. Dafür, dass ihr eine so wichtige Aufgabe zufällt, denkt sie aber ziemlich viel über ihr Liebesleben nach und muss vor allem extrem oft aus brenzligen Situationen gerettet werden. Sie ist am Schluss nicht mehr ganz so naiv und teilt auch mal ein paar Tritte aus, lässt sich aber immer noch sehr schnell einlullen. Ihr Love-Interest No. 1, Zayne, ist ein Langweiler, wie er im Buche steht und zeigt wenig von sich außer Eifersucht und dem Drang zu petzen. Da ist Dämon Roth, No. 2, sehr viel interessanter. Zwar sind seine Aussagen oft zu schlüpfrig, um wirklich glaubwürdig zu sein - "Bad Boy" wird hier fast nur durch sexuelle Anspielungen charakterisiert -, seine Coolness und auch seine dunkle Seite machen das aber wieder wett. Die übrigen Figuren sind größtenteils nur dazu da, um die drei Hauptfiguren besser dastehen zu lassen. Allen voran Laylas beste Freundin Stacey, die nur an Sex denkt und diesen selbstverständlich schon oft hatte, und die damit die Protagonistin im Vergleich noch viel reiner und besser macht.
Eigentlich sind Gargoyles als phantastische Wesen durchaus mal etwas anderes, weshalb aus dieser Idee eine richtig spannende Lektüre hätte werden können - wenn sich Frau Armentrout nicht dafür entschieden hätte, mehr als die Hälfte der Seiten dem Gefühlschaos zu widmen. Zayne hier, Roth da, einer der beiden eilt immer zur Rettung und erhält dafür bei Layla den "Will ich"-Status. Das natürlich abwechselnd, damit es interessant bleibt, auch wenn ziemlich schnell klar ist, wer von ihnen es werden wird. Trotzdem bleibt das Geplänkel fast die gesamte Zeit über erhalten und nur selten kann sich Layla mal auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren statt auf einen ihrer wunderbaren Kerle. Das lässt nicht nur das ganze Drumherum lächerlich wirken - schließlich hätte es einfach gleich bei einem Liebesroman bleiben können -, sondern ermüdet auch schnell. Hinzu kommt noch, dass wir die angepriesenen Gargoyles sowieso nur maximal zweimal in Aktion erleben, ansonsten sind sie in menschlicher Gestalt oder schlafend anzutreffen.
Zum Glück gibt es auch ein paar Action-Szenen, die einen aus der zwischenzeitlichen Lethargie reißen, und nachdem Layla 300 von 400 Seiten nur gerettet wurde, gelingt ihr zum Ende hin auch einmal selbst etwas - eine sehr willkommene Abwechslung. Das ändert aber nichts daran, dass hier teilweise wahllos bekannte Fantasy-Elemente durcheinander geworfen werden (Zombies! Zombies!) und eine Entwicklung außer bei Roth nicht wirklich stattfindet. Nach dem Cliffhanger-Schluss, der zugegeben tatsächlich Interesse bewirkt, zu urteilen, wird es auch in Band 2 nicht viel anders weitergeht. Ob ich es mit dem probiere, steht ehrlich gesagt auch noch in den Sternen.
FAZIT
Jennifer L. Armentrout verfolgt mit Gargoyles und Dämonen eigentlich einen originellen Ansatz - davon abgesehen ist die Geschichte aber fast völlig ideen- und inhaltslos. Alles hat man schon mal gelesen, von der Dreiecksbeziehung bis zur Besonderheit der Protagonistin. Erst zum Ende hin kommt daher Spannung auf, der Rest plätschert romantisch vor sich hin. Dafür gibt's nur 2,5 Punkte.
Titel: Steinerne Schwingen
Originaltitel: White Hot Kiss
Reihe: Dark Elements
Reihe: Dark Elements
Autor: Jennifer L. Armentrout
Übersetzer: Ralph Sander
Verlag: Harper Collins Germany
Seitenzahl: 448 Seiten
ISBN-13: 978-3959670036
Da passt das Cover der Originalausgabe wohl besser zum Inhalt als der deutsche Cover ;)
AntwortenLöschenDas ist ja eh nicht so mein Genre, aber jetzt weiß ich, dass ich da auf jeden Fall die Finger von lasse.
Übrigens, ich mag Rezensionen, in denen du dich "aufregst" - das ist sehr unterhaltsam, weil du so schön zynisch sein kannst :)
(Ich wünsche dir natürlich trotzdem nicht mehr solche Bücher ^^)
Das könnte man so sagen, dass das englische Cover besser passt - ich führe mich vom deutschen fast schon in die Irre geführt :D Ich muss aber auch immer wieder feststellen, dass ich mit solchen Büchern nichts mehr anfangen kann, vielleicht sollte ich es auch einfach lassen...
LöschenFreut mich ansonsten, dass ich dich unterhalten konnte :D Ich hoffe aber auch, dass das irgendwann mal besser wird!
Endlich mal auch jemand, der sagt, dass der Inhalt iwie hohl ist XD
AntwortenLöschenDu bist da definitiv nicht die Einzige - auch wenn die Mehrheit das irgendwie anders sieht. Kann ich auch nicht verstehen :D
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