Back Down to Earth


[Kurzspots] iZombie, Phantastische Tierwesen, The OA, Verborgene Schönheit, Mozart in the Jungle

Es gibt so Filme und Serien, zu denen möchte ich gerne etwas los werden, obwohl ich gar nicht mal so viel dazu zu sagen habe. Heute habe ich davon mal wieder fünf im Gepäck. Und das ohne eine einzige richtige Enttäuschung! Verrückt.
Mit dabei heute: Ein Zombie im Mensch-Modus, ein Zauberer in New York, ein Mädchen mit Nahtod-Erfahrungen, eine Geschichte voller Verlust, und ein exzentrischer Dirigent.

iZombie (Staffel 1)
mit Rose McIver, Rahul Kohli, Malcolm Goodwin
Bildergebnis für izombieBei einer Bootsparty lässt eine neue Droge die Menschen zu blutrünstigen Monstern mutieren und sich gegenseitig auffressen. Die junge Liv ist ebenfalls auf dieser Party - und wird gekratzt. Von nun an ist sie selbst ein Zombie und muss mit ihren Gelüsten sowie dem Verlust ihres Verlobten fertig werden.

Ich mag Zombies, aber ich mag "The Walking Dead" nicht - unverständlich, ich weiß. Stattdessen wollte ich es nun einmal mit "iZombie" probieren, das eine erfrischend andere Sicht auf die schlurfenden Gestalten hat. Die Untoten verhalten sich überwiegend wie ganz normale Menschen - sieht man mal von ihrer ungesunden Hautfarbe und den Gelüsten nach Hirn ab - entwickeln aber in Ausnahmesituationen oder bei extremem Hunger übermenschliche Kräfte. Liv ist eine sympathische Protagonistin, die mit ihrem Dasein kämpft und sich, um niemanden zu verletzen, von allen zurückzieht. Dass sie die Menschen damit nur noch mehr verletzt, kommt ihr kaum in den Sinn. Ihr Boss in der Gerichtsmedizin, Ravi, ist so ungefähr der herzallerliebste Nebencharakter, der in der Serienlandschaft momentan zu finden ist. Aber auch die restlichen Schauspieler, allen voran David Anders als Gegenspieler Blaine, wissen zu überzeugen. Der Plot hält so einige famose Überraschungen bereit - und auch wenn ich den Autoren für eine bestimmte Sache in der Hälfte der 1. Staffel wahrscheinlich nie vergeben werde, war ich ansonsten permanent begeistert. Wer nach einer Mischung aus Humor, Blut und Zombies sucht, wird hier fündig. 4,5 Punkte!

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
mit Eddie Redmayne, Katherine Waterston, Ezra Miller
Bildergebnis für phantastische tierwesen und wo sie zu finden sind plakatDer Zauberer Newt Scamander hat sich der Suche und der Rettung verschiedenster Tierwesen verschrieben. Um einen zuletzt entdeckten Donnervogel zurück nach Arizona bringen zu können, reist er nach Amerika. In New York angekommen, entflieht ihm jedoch eines seiner Tiere. Und damit beginnt eine abenteuerliche Suche...

Mit "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" wird eine neue Reihe rund um die magische Welt, die wir schon aus "Harry Potter" kennen, eingeläutet. Geschrieben wurde das Drehbuch von Autorin Joanne K. Rowling und die Handlung basiert lose auf ihrem gleichnamigen Buch. Tatsächlich bemerkt man die Zusammenhänge aber fast nur an den gleichen Zaubersprüchen und der Erwähnung von Hogwarts. Die Welt ist magisch, die Tierwesen sind detailreich ausgearbeitet und wunderschön animiert und es gibt ein paar Hinweise auf die viel später folgende Geschichte um Harry Potter - zum Beispiel durch die Obscuri, die etwas mit Dumbledores Schwester gemein haben könnten. Leider wirkt aber die Story selbst teilweise recht planlos und sie scheint selten den roten Faden wiederzufinden. Die meiste Zeit sind Newt und seine neuen Freunde nur auf der Suche nach seinen entlaufenen Tieren, der Handlungsstrang um Grindelwald wird viel zu kurz angerissen - und endet auch noch äußerst unbefriedigend. Und ganz ehrlich: Johnny Depp?! So eine Fehlbesetzung habe ich ja selten gesehen. Immerhin kann Eddie Redmayne mit seiner unbefangenen, naiven Art überzeugen und vor allem Alison Sudols verträumte Queenie hat mir sehr gefallen. Hoffentlich hat Teil 2 einen besseren Plot aufzuweisen. Knappe 3,5 Punkte.

The OA (Staffel 1)
mit Brit Marling, Jason Isaacs, Emory Cohen
Bildergebnis für the oaVor sieben Jahren ist die blinde Prairie verschwunden. Niemand hat sie danach wieder gesehen. Doch als eine verwirrte Frau auf einer Brücke auftaucht und droht zu springen, wird bald klar, dass sie es sein muss - auch wenn diese Prairie plötzlich sehen kann. Mit niemandem will sie über die Geschehnisse der vergangenen Jahre sprechen - außer mit fünf ganz unterschiedlichen Personen. Denn diese braucht sie für eine besondere Mission...

Mit jeder Serie mehr werde ich ein größerer Fan der Eigenproduktionen von Netflix. Der Streaming-Dienst wagt sich in seinen Formaten an neue, besondere Ideen heran, die auf gängigen Sendern wahrscheinlich nicht funktionieren würden. "The OA" ist erneut so ein fesselndes, anderes Stück Kunst, zwischendurch vielleicht ein bisschen zu meta, ein bisschen zu esoterisch - davon abgesehen aber Binge-Material vom Feinsten. Brit Marling verkörpert die verwirrte OA, früher Prairie, so glaubhaft und verletzlich, dass es einem fast wehtut, und Jason Isaacs glänzt einmal mehr in der Rolle des Bösewichts. Er ist zwar nicht sonderlich charismatisch, aber er hat seine eigenen, wenn auch verqueren, Gründe. OA zieht sich nach ihren schlimmen Erlebnissen von ihrer Familie zurück und man erfährt erst, was ihr geschehen ist, als sie sich diese fünf völlig unterschiedlichen Personen zusammengesucht hat, die  nun ungeplant  eine Gemeinschaft bilden. Die Bilder sind wunderschön, die Art der Erzählung ist spannend und aufregend. Es geht um den Tod, um das was danach kommt, und um Parallelwelten, aber auch um Freundschaft und Verlust. Tatsächlich sind mir in der letzten Folge auch die Tränen gekommen, weil mich die Kraft der Geschichte so mitgerissen hat. Sicherlich nicht für jeden etwas. Aber ausprobieren kann nicht schaden. Sehr gute 4 Punkte!

Verborgene Schönheit
mit Will Smith, Kate Winslet, Keira Knightley
Bildergebnis für verborgene schönheitVor zwei Jahren ist die Tochter des Werbefachmanns Howard gestorben, was ihn in ein tiefes Loch hat stürzen lassen. Auf der Arbeit baut er nur noch Kunstwerke aus Dominosteinen, ansonsten spricht er mit kaum jemandem. Sein Unternehmen droht pleite zu gehen. Doch dann begegnen ihm Liebe, Zeit und Tod in Menschengestalt und versuchen ihm neuen Lebensmut zu geben...

Passend zur Jahreszeit kommt mit "Verborgene Schönheit" ein emotionales Drama daher, das inhaltlich an die Weihnachtsgeschichte von Dickens angelehnt ist. Auch hier wird ein Mann von drei Personen besucht, die ihn auf die rechte Spur lenken wollen. Das ist zwar in diesem Film deutlich weniger phantastisch angehaucht, wird aber durchaus ganz gut in die Moderne übertragen. Leider werden aber in die anderthalb Stunden Laufzeit viel zu viele Stränge gepresst. Zusätzlich dazu, dass Liebe, Zeit und Tod Howard helfen sollen, werden sie jeweils auch mit einem seiner Arbeitskollegen gepaart, sodass sie ebenfalls noch bei deren Problemen helfen können. Obwohl es ums Schicksal geht und die damit verbundenen Geschehnisse, wirkt es etwas seltsam, dass da trotzdem nachgeholfen werden muss. Und der Plot Twist wird einem ab der Hälfte eigentlich regelrecht ins Gesicht geschrien. Trotzdem war ich durchaus an einigen Stellen berührt, was wohl vor allem an Keira Knightleys ausdrucksstarken Augen und Helen Mirrens frechem Spiel lag. Der Film ist keinesfalls schlecht - aber er hätte auch sehr viel mehr sein können. 3 Punkte.

Mozart in the Jungle (Staffel 1-3)
mit Gael Garcia Bernal, Lola Kirke, Bernadette Peters
Bildergebnis für mozart in the jungle
Um den New Yorker Symphonikern neues Leben einzuhauchen, wird Stardirigent Rodrigo de Souza engagiert, ein exzentrischer Mann voller verrückter Einfälle. Er ist es, der die junge Oboistin Hailey ins Orchester holt, weil er in ihr Potenzial sieht. Doch die Arbeit ist nicht einfach: Zwischen Geldgebern, Kritikern und Streitereien drohen die Künstler immer wieder, ihre Musik aus den Augen zu verlieren.

Mittlerweile verlängert um eine vierte Staffel konnte sich "Mozart in the Jungle" in den ersten dreien eine treue Fanbase aufbauen - zu der ich definitiv gehöre. Angefixt von Katie habe ich letztes Jahr Staffel 1 und 2 innerhalb kürzester Zeit durchgesuchtet - obwohl ich so gar kein Fan von klassischer Musik bin. Hier wird sie wunderschön eingebunden, die Konzerte sind großartig und werden immer wieder modern aufgepeppt. Lola Kirke ist eine wunderbar mutige, wenn auch manchmal zickige Hailey, Bernadette Peters begeistert als herrlich leicht zu empörende Präsidentin des Orchesters. Herz des Ganzen ist aber definitiv Gael Garcia Bernal, der letztes Jahr zurecht einen Golden Globe dafür erhalten hat. Seine kindisches, verrücktes Wesen und seine Liebe zur Musik reißen absolut mit, und allein die Art wie er in der deutschen Synchronisation (die wirklich gut ist) "Hailey" ausspricht, bringt mich jedes Mal zum Kichern. Zugegeben schwächelt die 3. Staffel meiner Meinung nach ein wenig in Sachen Spannungsbogen. Nichtdestotrotz freue ich mich riesig darauf, wenn die Geschichte des Orchesters weitergeht und Rodrigo wieder ungemein komische Fragen stellen darf wie "Willst du ein Kind mit mir machen?", wenn es am wenigsten passt. Knappe 4,5 Punkte.

  6 Kommentare:

  1. iZombie finde ich auch super. Eine verrückte Idee, bei der ich erstmal nicht wusste, ob sie mir zusagen würde und wo ich einfach spontan reingeschaut habe. Zum Glück, denn die Serie ist toll und interpretiert das ganze Zombie Genre auf eine ganz andere Art und Weise. Gerade für diejenigen die nicht auf The Walking Dead stehen, ist die Serie echt geeignet bzw. finde ich auch, dass Nicht Zombie Fans mit der Mischung aus Drama, Comedy und Liebe sicherlich auch glücklich werden.

    Vom Harry Potter Spin Off muss ich mich hingegen noch selbst überzeugen, aber ich erwarte schon, dass es an die Hauptreihe nicht heranreicht. Ich bin ja ein großer Harry Potter Fan, mit den Büchern und Filmen aufgewachsen und habe beides unzählige Male gelesen / gesehen, sodass ich wohl alles auswendig mitsprechen kann. Somit hat diese Reihe diesen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Aber als Potterfan möchte ich mir die neuen Teile zumindest mal anschauen, auch wenn ich fünf Stück schon übertrieben finde. Ist ja eigentlich nur ein dünnes Büchlein. Werde mir den Film demnächst über Amazon Prime leihen, den gibt es nämlich ab nächsten Monat dort endlich im Angebot.

    Ebenfalls auf meiner Watchliste steht hingegen The Oa. Ich habe so viel gutes gehört, viele sind ja begeistert und die Storyline soll ja viel Anlass zur Spekulation geben. Ich finde auch, dass das Serien sind, da muss man einfach mal reinschauen, um zu wissen, ob sie was für einen sind. Oftmals wird man ja überrascht und das Positiv.

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    1. Ich kann mich dir da nur anschließen. Dass "iZombie" so anders an das Thema herangeht, finde ich auch absolut erfrischend und die Mischung aus Blut, Drama und Witz funktioniert ja nun überraschend gut. Ich hoffe sehr, dass Netflix bald mal mit Staffel 2 in den Quark kommt :D

      "Fantastische Tierwesen" kann ansonsten wirklich nicht an den Zauber der ursprünglichen Reihe herankommen - aber das war auch kaum zu erwarten. Eventuell kommt das ja noch mit den folgenden Filmen. Ich bin gespannt, was du sagst!

      Und ich hoffe sehr, dass dir "The OA" später auch gefallen wird. Ich mochte die mysteriöse Stimmung total und freue mich riesig auf die nächste Staffel ;)

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  2. Ich hab "Fantastische Tierwesen" sehr gerne gesehen, stimme dir aber dahingehend zu, dass die Story etwas ungeplant wirkte. Man wollte halt so viel auf einmal einbauen: die niedliche Story um die Tiere (Niffler for President :D), die "politische" Story um die Verfolgung der Zauberer und dann natürlich der Obscurus und Grindelwald.
    Was ich übrigens an der Theorie, Ariana Dumbledore sei ein Obscurus gewesen, seltsam finde: Sie ist doch in einer Zaubererfamilie aufgewachsen. Welchen Grund hätte sie haben sollen, ihre Magie zu unterdrücken, sodass sie irgendwann so ausbricht?
    Ich fand Queeny ehrlich gesagt extrem nervtötend und unnötig, gerade wegen dieser verträumten Art. Aber die anderen Figuren und Darsteller mochte ich wirklich gerne.
    Nun ja, Johnny Depp mag ich eigentlich, aber ob er in das HP Franchise reinpasst, wird sich noch zeigen.

    Mozart in the Jungle muss ich auch mal weitergucken. In den ersten Folgen hat es mich zwar nicht umgehauen, war aber ganz unterhaltsam.

    Hm, von iZombie hab ich jetzt schon viel Gutes gehört. Vielleicht tue ich mir ja doch mal eine Zombie-Serie an, obwohl ich Zombies eigentlich nicht leiden kann :D.

    Liebe Grüße :),
    Charlie

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    1. Schön, dass wir uns da recht einig sind. Ich fand die Ideen ja alle sehr nett und bin insbesondere begeistert davon, Grindelwald mal näher kennen zu lernen. Hab mich auch gut unterhalten gefühlt - aber es hat mir eben das große Ganze gefehlt, leider. Queenie mochte ich, im Gegensatz zu vielen anderen, echt total gerne und war dafür halt echt schockiert von Johnny Depp (obwohl ich es vorher wusste). Ne, geht gar nicht.
      Zur der Obscurus-Sache: Du hast natürlich Recht, aber wenn man sich das alles mal so anschaut, waren Frauen damals ja nun auch in Zaubererfamilien lange nicht so viel wert wie Männer. Eventuell besteht da dann ein Zusammenhang - aber ich weiß es nicht genau ;)

      "Mozart in the Jungle" ist es echt wert - besonders bei der 2. Staffel habe ich mich regelmäßig weggeschmissen. Und "iZombie" vereint wunderbar Drama, Comedy und ein bisschen Gore. Und die Zombies sind ganz anders, also keine Angst ;)

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  3. iZombie ist mir jetzt schon des öfteren über den Weg gelaufen. Klingt eigentlich genau nach ner Serie für mich. Muss ich mir wohl doch so langsam mal zu Gemüte führen.

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    1. Solltest du auf mich und all die anderen hören, wünsche ich dir viel Spaß dabei! Die Balance zwischen verschiedenen Genres hält die Serie ziemlich gut, finde ich ;)

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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