[Kurzrezension] Bonfire - Krysten Ritter
The problem is that people think in black and white. They think they can
have the good without the bad. But everything that's good for one
person is probably bad for someone else. Life isn't like the Bible says
it is. It isn't a choice between good and evil. It's about choosing
which evils you can stand.
Nach 10 Jahren in Chicago kehrt Anwältin Abby Williams in ihr Heimatstädtchen Barrens zurück, um einen brisanten Fall von möglicher Umweltverschmutzung zu untersuchen. Beinahe sofort sind all ihre schlechten Erinnerungen wieder da: An das Mobbing in der Schule, an den Tod ihrer Mutter und das Verschwinden ihrer ehemaligen besten Freundin Kaycee. Eigentlich soll sie den größten Arbeitgeber der Gegend, Optimal, überprüfen, doch sie kann sich nicht des Gefühls erwehren, dass die ganze Sache irgendwie mit Kaycee zusammen hängt. Bei ihren Nachforschungen kommt sie dunklen Geheimnissen und einer Verschwörung auf die Spur - und riskiert ihr eigenes Leben.
MEINE MEINUNG
Als großer Fan der Schauspielerin Krysten Ritter konnte ich mich von ihrem ersten Roman nicht fern halten, obwohl ich es sonst vermeide, Bücher von Schauspielern zu lesen. Schreiben kann die Frau aber - der Stil ist sehr angenehm, detailreich und gefühlvoll formuliert. Allerdings haben sich auch einige zu ausschweifende Szenen eingeschlichen, die die Handlung nicht wirklich voran bringen und daher zu Längen führen. Der Inhalt klingt erst einmal bekannt und dieses unterschwellige Gefühl des Wiedererkennens bleibt auch - über Menschen, die auf den Spuren ihrer Vergangenheit wandeln, gibt es schließlich so einige Werke.
Die Story ist einem also schon ziemlich bekannt und mit wirklich vielen Überraschungen kann auch Ritter nicht aufwarten: Die zu Suchtmitteln neigende Abby findet genau das vor, was sie zehn Jahre zuvor in die Flucht getrieben hatte, will den Kampf dieses Mal aber nicht so einfach aufgeben. Intrigen, Lügen und undurchsichtige Stadtbewohner stellen sich ihr dabei in den Weg, vor allem aber schenkt ihren Vermutungen niemand Glauben. Leider bleiben die Nebenfiguren sehr blass und auch wenn die Protagonistin durchaus Identifikationspotenzial bietet, reicht das nicht ganz aus. Auch der Showdown zum Schluss lässt etwas unbefriedigt zurück, denn weil viel zu früh ausgeblendet wird, hat man nicht das Gefühl, wirklich dabei gewesen zu sein. Immerhin werden alle Fragen beantwortet und die Enthüllungen über die Machenschaften gehen durchaus in eine schockierende, wenn auch nicht neue Tiefe. Sollte die Autorin noch einmal ein Buch schreiben, könnte eine geniale Idee eventuell auch zu einem genialen Werk führen.
FAZIT
Es macht schon ein wenig neidisch, dass Krysten Ritter nicht nur sehr sympathisch und eine sehr gute Schauspielerin ist, sondern dass sie auch noch sehr gut schreiben kann. Leider kommt die Geschichte ihres ersten Romans aber nicht an ihren guten Stil heran, weswegen das Ganze doch ein wenig flach bleibt. Ich vergebe gute 3 Punkte und hoffe auf einen neuen Versuch.
Es macht schon ein wenig neidisch, dass Krysten Ritter nicht nur sehr sympathisch und eine sehr gute Schauspielerin ist, sondern dass sie auch noch sehr gut schreiben kann. Leider kommt die Geschichte ihres ersten Romans aber nicht an ihren guten Stil heran, weswegen das Ganze doch ein wenig flach bleibt. Ich vergebe gute 3 Punkte und hoffe auf einen neuen Versuch.
Meine Empfehlung für Leser, denen die Ausarbeitung einer von Lügen durchsetzten Kleinstadt wichtiger ist als die Spannung.
Kia ora, Sonne.
AntwortenLöschenGern merke ich an, dass es in dem Roman nicht(!) um inflationär genutzten Mord & Todschlag geht; nur um Lügen, Betrug & ethische Unterhölung.
Der Story von der Stange könnte man/frau vielleicht attestieren, dass es Krysten Ritter um eine Fingerübung gegangen sein mag. Ein Fuß in der Tür, für den sie nicht wertvolles Schubladen-Pulver verwenden mochte.
Blanke Theorie, zugegeben!
Immerhin ist Dir bei der Lektüre nicht ein Gedanke über "die Sinnlosigkeit der Existenz" gekommen. ;-)
Lesbarer Stil - bleibt die Hoffnung auf Miss Ritters Schublade.
Inhaltlich wie stilistisch könnte ich Dir ja Ethan Hawkes Bücher empfehlen. Der Knabe hat in der Tat mehr als ein Talent.
bonté
Das ist eine schöne Theorie, auf die ich jetzt mal meine Hoffnungen setze ;) Vielleicht zeigt Ritter ja tatsächlich noch mal ihr ganzes Können in Bezug auf Inhalt und Charaktere, freuen würde es mich.
LöschenEthan Hawkes Bücher werde ich mir auf jeden Fall näher ansehen, danke für den Tipp! Als Schauspieler konnte er mich noch nie wirklich begeistern, aber das kann er vielleicht auch demnächst mit "24 Hours to Live" ändern.
...zunächst aber räumt sie als Jessica Jones, eine zweite Season lang, unter üblen Figuren auf.
LöschenWie Du bei Katie vielleicht gelesen hast, ist Ethan Hawke einer meiner wenigen männlichen Lieblingsschauspieler.
bonté