[Filmrezension] Mary Poppins' Rückkehr
"Alles ist möglich. Selbst das Unmögliche."
STORY
Es ist das Jahr 1930: Jahrzehnte, nachdem sie das Kindermädchen der Banks-Zöglinge war, kehrt Mary Poppins zurück, um den Geschwistern erneut beizustehen und auch Michaels Kindern zu einer sorgenfreieren Kindheit zu verhelfen. Denn die Familie droht ihr Haus an die Bank zu verlieren und kann dem nur entgehen, indem wichtige Dokumente gefunden werden. Mary Poppins allerdings geht es hauptsächlich darum, sowohl den Geschwistern als auch den Kindern die Freude am Leben wieder näher zu bringen - und entführt letztere dazu in magische Welten und melodische Musical-Einlagen.
MEINE MEINUNG
Mary Poppins, eine Ikone der Filmgeschichte quasi - ein Kindermädchen, mit magischen Fähigkeiten ausgestattet, das 1964 in jede Familie Einzug hielt. 54 Jahre hat es gedauert, bis mit "Mary Poppins' Rückkehr" nun ein Nachfolger auf der Leinwand flimmert, obwohl Disney schon damals Fortsetzungen geplant hatte. Der Autorin der Reihe allerdings missfiel die Adaption, weswegen das Vorhaben nie umgesetzt werden konnte. Was hätte sie wohl zu dieser Wiederkehr der Nanny gesagt, die sich nun deutlich mehr der Vorlage entsprechend verhält, ansonsten aber im Grunde ganz ähnliche Probleme lösen muss wie schon im Original? Ist das Ganze eigentlich wirklich ein zweiter Teil, oder doch eher ein Remake?
Obwohl Lieder, Farbenspiel und Einfachheit der Geschichte schon auf Kinder angelegt ist, hatte ich das Gefühl, hauptsächlich sei der Film doch für die Erwachsenen gedacht, die schon in den 70ern den Film gesehen haben. Oder Erwachsene wie mich, die später damit in Berührung kamen. Für die ganz junge Generation wird er wahrscheinlich wenig Interessantes zu bieten haben: Zu langsam schreitet die Geschichte voran, zu sehr werden einige Lieder in die Länge gezogen. Diese haben leider auch nicht den Wiedererkennungswert der alten. "The Royal Doulton Music Hall" hat mich ein wenig an "Supercalifragilistischexpialigetisch" erinnert und auch "Stellt euch das nur mal vor" ist eingängig, aber in der zweiten Hälfte zieht sich besonders das Lied der Laternenentzünder extrem, auch wenn die Kunststücke und Tanzeinlagen toll sind.
Die großartige Emily Blunt rettet vieles. Diese Frau kann einfach alles spielen und als Mary Poppins begeistert sie einerseits mit einer gewissen Arroganz und Strenge, und andererseits einem bezaubernden Funkeln in den Augen, wenn es um ihre magischen Kunststücke geht. Lin-Manuel Miranda geht in seiner Rolle als Jack völlig auf, Ben Wishaw dagegen als schwacher erwachsener Michael eher unter. Toll sind die Gastauftritte einiger bekannter älterer Stars, allerdings wird die Geschichte zum Ende hin etwas konfus und das große Problem - der Familie zu helfen, das Haus zu behalten, auf einfachste Weise gelöst. Letztendlich ist das Ganze ein Feel-Good-Film, der durchaus zum Schmunzeln und (imaginären) Mitklatschen einlädt, der einem aber nicht sonderlich stark im Gedächtnis bleibt.
FAZIT
Während des Schauens hat mich "Mary Poppins' Rückkehr" gut unterhalten können, besonders weil Emily Blunt eine großartige Protagonistin abgibt. Leider ist der Erinnerungswert geringer als man es erwartet und die Geschichte ist doch sehr auf Kinder zugeschnitten dafür, dass sich die meisten (Erwachsenen) den Film wahrscheinlich eher des Nostalgiefaktors wegen ansehen. Insgesamt sehenswert, aber nicht weltbewegend. 3,5 Punkte.
Ich muss gestehen, dass ich das Original nicht kenne. Zumindest nicht bewusst, einzelne Szenen schon. Von daher reizt mich auch das Remake, die Fortsetzung oder wie auch immer man den Film bezeichnen will, nicht so recht.
AntwortenLöschenIch verstehe, was du meinst: Wahrscheinlich, weil ich nicht damit aufgewachsen bin, wird "Mary Poppins" niemals einer meiner Lieblingsfilme werden. Aber allein wegen Emily Blunt lohnt sich ihre Rückkehr sehr. Vielleicht sogar mehr, wenn man das Original nie gesehen hat, weil man so weniger Vergleiche mit dessen Geschichte anstellt ;)
Löschen